Salzburger Nachrichten

Aufgefrisc­ht, aber mit Tradition

Maserati wertet den Jahrgang 2018 von Levante und Ghibli auf. Neben neuen Ausstattun­gsdetails wurden auch die Assistenzs­ysteme und Motoren erweitert.

- BERTHOLD SCHMID, GERHARD KUNTSCHIK

Normalerwe­ise fahren betuchte Scheichs mit hochpreisi­gen Geländewag­en durch die Wüste und haben dabei mächtig viel Spaß. Bei Testfahrte­n mit dem erneuerten Maserati Levante rund um Dubai konnten die SN ein solches Vergnügen quer über Sanddünen etwas nachvollzi­ehen. Wenn ein solches SUV auf heißem Sand eine gute Figur macht und sich exzellent fahren lässt, dann wohl auch auf Schnee – und damit „unseren“Verhältnis­sen.

Zur Sicherheit ist der Levante mit vier verschiede­nen Fahrprogra­mmen ausgestatt­et. Registrier­en die Hinterräde­r ein drohendes Durchdrehe­n, greifen binnen Millisekun­den die Vorderräde­r dazu. Wobei zu sagen ist, dass Kraft in Hülle und Fülle vorhanden ist. 500 Newtonmete­r bei 4000 Umdrehunge­n können sich sehen lassen.

Doch was ist neu am Levante, der je nach Ausstattun­g in Österreich ab 86.265 Euro (Diesel, 275 PS) Euro kostet? Maserati hat ab sofort als Alternativ­e zum Diesel und dem S-Modell einen Dreiliter-V6-Benziner im Angebot. 350 PS beschleuni­gen binnen sechs Sekunden auf 100, bei 251 km/h ist Schluss – mit Allrad selbstvers­tändlich.

Bei Maserati hat man alle Modellvers­ionen mit einer elektronis­ch gesteuerte­n Lenkung ausgestatt­et. Dieses ermöglicht, weitere Assistenzs­ysteme zu integriere­n. Beispielsw­eise einen Highway-Assist, der ein teilautoma­tisiertes Fahren bei konstanter Geschwindi­gkeit auf einer Autobahn zulässt. Hände weg vom Lenkrad, die Systeme halten die Spur und messen die Sicherheit­sabstände. Verkehrsze­ichen werden dabei ebenso erkannt wie, dank Active Blind Spot Assist, herannahen­de Fahrzeuge.

Einen Vergleich mit deutschen Nobelmarke­n muss der Levante nicht scheuen. 90 Prozent aller Erstkäufer eines Maseratis entscheide­n sich für einen Levante. Kein Wunder, dass sich dieser SUV, der auch in den Modellen GranSport und GranLusso angeboten wird, zum Verkaufshi­t gemausert hat.

Mit dem Levante hat Maserati die erhofften deutlichen Absatzstei­gerungen erreicht – auch in Österreich (siehe Artikel rechts oben). Doch nun soll auch der Ghibli mit dem Jahrgang 2018 (ab sofort bei den Partnern) „einschlage­n“. Mit den zusätzlich­en Versionen GranSport und GranLusso, die sich in Designdeta­ils außen (Front) und innen (Sitze) unterschei­den, sowie Individual­isierungen soll jeder Ghibli (dessen Urahn genau vor 50 Jahren debütierte) persönlich auf den Kunden ausgericht­et sein. „Und mit jedem Jahrgang gibt es Neuerungen“, erläutert Produktpla­ner Enrico Billi am Rand der Vorstellun­g im noblen Yachtclub von Monaco, dessen Partner die Italiener sind. „Dabei bleiben wir unseren Prinzipien treu: Absolut das Gegenteil von gewöhnlich zu sein. Auch der Ghibli erfüllt die Prämissen Stil, Eleganz und Sportlichk­eit.“Das ist die konstante Linie der Italiener: An den Grundwerte­n wird auch nach 103 Jahren nicht gerüttelt.

Designer Giovanni Ribotta kann sogar grafische Anleihen beim ersten Ghibli nachweisen: Die lange Motorhaube und die strömenden Linien zum Heck wurden nur neu interpreti­ert. Auf Details wurde Wert gelegt, so bringen die neuen Stoßfänger vorn zwei km/h mehr Geschwindi­gkeit bei gleichzeit­ig reduzierte­m Luftwiders­tand.

Der 2013 wieder aufgelegte neue Ghibli kommt mit einer Achtgangau­tomatik und als Hecktriebl­er oder mit Allrad (wie bei allen Produkten aus dem Fiat-Konzern von Magna in der Steiermark) mit der aktiven Drehmoment­kontrolle. Die Sechszylin­der (Benziner wie Diesel) sind „Maserati-abgestimmt“, wie betont wird. Auch beim Ghibli kommt der neue 350-PS-Turbobenzi­ner (Verbrauch 8,9 Liter) zum Einsatz, genauso die elektrisch­e Servolenku­ng und die Reihe zusätzlich­er bzw. verbessert­er Assistenzs­ysteme. Der Ghibli S ist mit 430 PS aus dem Dreiliter-V6-Twinturbo der stärkste Ghibli aller Zeiten (Normverbra­uch 9,6/Heck- bzw. 9,7 Liter/Allradantr­ieb). Bestseller ist aber der 275-PS-Diesel (5,9 Liter Verbrauch).

Dazu hat im Ghibli eine Kooperatio­n mit Magneti Marelli Premiere, die in Form des optionalen, adaptiven Matrix-LED-Lichts umgesetzt wird und klar verbessert­e Sichtverhä­ltnisse in allen Situatione­n liefert.

 ?? BILD: SN/MASERATI ?? Der Ghibli kommt wie der Quattropor­te aus dem FCA-Werk Grugliasco bei Turin. Die Preise beginnen bei 77.375 Euro (GranLusso und GranSport jeweils ab 88.465 Euro).
BILD: SN/MASERATI Der Ghibli kommt wie der Quattropor­te aus dem FCA-Werk Grugliasco bei Turin. Die Preise beginnen bei 77.375 Euro (GranLusso und GranSport jeweils ab 88.465 Euro).

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