Ab Montag gelten erste Fahrverbote vor Schulen
Eine halbe Stunde bevor der Unterricht beginnt, wird am Montag, 20. November, vor sechs Volksschulen in der Stadt Salzburg zum ersten Mal die Zufahrt für sogenannte „Elterntaxis“gesperrt. Die Hausmeister stellen Scherengitter vor den Volksschulen Maxglan 1 und 2, Lehen 1 und 2, Morzg sowie bei der Andräschule auf.
Vizebürgermeisterin Anja Hagenauer (SPÖ) und Planungsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) wollen damit verhindern, dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto bis vor das Schultor fahren. Es gebe immer wieder sehr gefährliche Situationen, weil sich Kinder zwischen wendenden Autos durchschlängeln müssten.
Kritik kommt vom ARBÖ (Auto-, Motor- und Radfahrerbund Österreichs). Präsident Manfred Gruber befürchtet, dass mit dem Verbot das Problem nur an andere Stellen verlagert werde. Man könne nicht automatisch davon ausgehen, dass wegen eines Verbots künftig weniger Eltern ihre Kinder mit dem Auto in die Schule brächten. „Es sollte unbedingt für zusätzliche Ausweichstellen, zum Beispiel Kiss&-Go-Zonen, gesorgt werden.“
Die Direktoren der betroffenen Schulen appellieren in Elternbriefen an die Erziehungsberechtigten, die Kinder statt mit dem Auto zu Fuß, mit dem Rad oder mit Öffis in die Schule zu schicken. Ein kurzer Schulweg sei Kindern zumutbar. Laut einer Erhebung des Verkehrsclubs Österreich wird jedes fünfte Kind mit dem Auto in die Schule gefahren. Bei rund 8000 Kindern in den städtischen Pflichtschulen mache das 1600 Autofahrten in der Früh an jedem Schultag.