Gestörter Fels macht große Probleme
Die Schäden nach dem Bergsturz auf die B99 sind größer als erwartet. Das Ziel ist, die Straße für die Weihnachtszeit einspurig zu öffnen.
Auf der Baustelle herrscht Hochbetrieb. Nach dem dramatischen Felssturz in der Nacht auf 13. August ist die B99 zwischen Kreuzbergmaut und Pöham noch immer gesperrt. Haufen von Fels, Geröll und Erde müssen noch beseitigt und der steile Hang weiter gesichert werden. Bis zu 30 Arbeiter sind hier im Einsatz.
Der Zustand des Bergs und des Materials hat sich als schlechter herausgestellt als erwartet. Nun muss der Zeitplan für die Sanierung neu geschrieben werden. Das neue Ziel ist eine einspurige Öffnung der Straßenverbindung ab 22. Dezember – für die Weihnachtszeit.
In betroffenen Gemeinden wie Pfarrwerfen und Bischofshofen war man zuletzt bereits von einer Sperre bis Jahresende ausgegangen. Ursprünglich hatte das Land Salzburg als Straßenerhalter eine teilweise Öffnung mit Anfang Dezember in Aussicht gestellt. Jetzt steht seit wenigen Tagen aber fest, dass es sicher länger dauern wird.
Im Vergleich zur Einschätzung Anfang September hätten sich die zu bewältigenden Massen etwa um ein Drittel vermehrt, sagten Bauleiter Günter Eberharter und Geologe Ludwig Fegerl Freitagmittag beim SN-Lokalaugenschein. Der Fels weise einige Schwächezonen auf, die erst zu sehen waren, als sie nicht mehr durch die Schutthalde verdeckt waren. „Das sind Unwägbarkeiten“, so Fegerl. Es habe sich gezeigt, dass das Material, das auf den Störungszonen liege, selbst sehr gestört sei.
Auch im Inneren des Gebirges selbst seien Hohlräume und zum Teil starke Wasserführungen von phasenweise mehreren Litern pro Sekunde aufgetreten. Die schweren Anker, die in den Berg hineingesetzt werden, müssen nun 25 statt der geplanten 20 Meter lang sein.
Günter Eberharter von Landesstraßenverwaltung schätzt das Material, das dieses enge Tal und die Straße auf einer Länge von zirka 80 Metern verschüttet hatte, auf rund 6500 Kubikmeter. Die Kosten des Projekts veranschlagt er grob auf 2,5 bis 2,6 Millionen Euro. Das Land müsse die Summe natürlich vorfinanzieren, werde aber beim Bund um Mittel aus dem Katastrophenfonds ansuchen, erklärt Landesrat Hans Mayr.
Kurz vor Weihnachten, ab 22. Dezember, soll die Katschbergstraße einspurig befahrbar sein.
„Ich rechne mit Kosten von etwas mehr als 2,5 Millionen Euro.“
der Der Bauleiter deutet zu den beiden Ankerhaltern hinauf. Mitte nächster Woche werde beim unteren betoniert. Der zweite soll eine Woche später drankommen. Wie lang die Aushärtung des Betons dauert, hängt allerdings stark von der Temperatur ab.
Das Wetter im bevorstehenden Winter ist überhaupt die große Unbekannte. Bis 15. Jänner soll die einspurige Lösung gelten. Ob und wie lang in der Folge weitere Totalsperren notwendig sein würden, stehe noch nicht fest, sagen die Experten.
Spritzbeton auf der Oberfläche soll vor Frost und Verwitterung schützen. Auch ein Steinschlag