Kaleidoskop beim Winterfest
Von 6. bis 9. Dezember steht das Winterfest im Volksgarten Salzburg im Zeichen der deutschsprachigen Circusszene. Eine Uraufführung, zwei Kurzstücke und das Rahmenprogramm versprechen abwechslungsreiche Tage.
Dass der neue Circus eine ganz eigene ernst zu nehmende Kunstform fernab von roten Nasen und geschmückten Ponys ist, ist mittlerweile in ganz Europa angekommen. In Österreich mangelt es zwar derzeit noch an Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten, doch in der Künstlerszene ist eine große kreative Energie spürbar. Dass das Winterfest neben dem internationalen Programm auch zu einer Plattform für professionelle heimische Künstlerinnen und Künstler wird, ist da eine logische Entwicklung. Im Programmschwerpunkt Kaleidoskop widmet sich das Winterfest vier neuen Kreationen, die im Laufe des Jahres entstanden sind.
Höhenflüge und Tiefenräusche
Mit Höhenflügen kennt sich die Trapezkünstlerin Carmen Küster bestens aus. Als Compagnie in_tensegrity kreiert sie derzeit mit ihrem Partner Gernot Bitschi ihr erstes abendfüllendes Stück, das am Mittwoch, 6. Dezember, im Volksgarten Salzburg seine Premiere beim Winterfest feiert.
Mit beeindruckender Luftakrobatik an einer eigens für das Stück gebauten Konstruktion tauchen sie in das Spannungsfeld komplexer menschlicher Beziehungsstrukturen ein und begeben sich in eine ständige Abhängigkeit zwischen tiefem Vertrauen und realem Risiko. Und das nicht nur im übertragenen Sinn, denn schließlich schweben die beiden, durch Seilzugsysteme miteinander verbunden, die ganze Zeit mehrere Meter über dem Boden.
Kurzweiliges Programm
Die Bodenhaftung verlieren sollten Ariane & Roxana hingegen nicht. Auf verspielte Weise und mit intelligentem Humor zeigt das sympathische Duo seine wirklich außergewöhnliche Fußjonglage in den Circus Shorts. Die Bühne teilen sie sich dort mit Ralph Öllinger, der eine Kurzversion seines ersten Solostückes, inspiriert von Khalil Gibrans Gedicht „The Madman“, zeigt. Die zwei ganz unterschiedlichen Stücke à jeweils 35 Minuten bieten ein kurzweiliges Programm und einen spannenden Einblick in die Arbeiten der deutschsprachigen Artistinnen und Artisten.
Eröffnet wird das Winterfest Kaleidoskop am 6. Dezember mit der Ausstellung und Lesung der Wiener Fotografin Franzi Kreis. Mit ihren Fotografien begibt sie sich auf die Suche nach einem archaischen Clownsgeist. Zur Ausstellungseröffnung liest sie erstmals aus Texten, die im Laufe der Arbeit entstanden sind.
Ebenfalls ab dem 6. Dezember wird das rotblaue Circusfoyer nach den Circusvorstellungen wieder zur Bühne für Salzburger Musikerinnen und Musiker bzw. DJs.