Die Statik – ein wichtiger Faktor beim Bauen & Sanieren
Drei Faktoren sind beim Bauen und Sanieren von großer Bedeutung: Erstens, dass der Zeitplan hält. Zweitens, dass die kalkulierten Kosten nicht überschritten werden. Und nicht zuletzt, dass die Qualität zu hundert Prozent passt. In allen Punkten spielt der
Warum das so ist, haben wir den Spezialisten Pascal Weixelbraun gefragt: „Weil eine optimale Tragwerksplanung dazu beitragen kann, dass das Bauvorhaben in Bezug auf Kosten, Qualität und die Einhaltung von Terminen von Anfang an optimal aufgestellt ist. Dabei stehen die Ausgaben, die für die statischen Berechnungen anfallen, oft in keinem Verhältnis zu den eingesparten Kosten.“
Ein Beispiel aus der Praxis: Im Salzburger Stadtteil Itzling wurde ein Mehrfamilienwohnhaus mit 32 Wohnungen und einer Tiefgarage in Ortbetonbauweise errichtet. „Unser Büro war mit der Tragwerksplanung befasst“, schildert der Baumeister und Bauingenieur. „Die großen Deckenspannweiten der Obergeschoße werden mittels Stahlbetonwandscheiben perfekt abgefangen, wobei die Wandscheiben gleichzeitig als Wohnungstrennwände dienen. Die Lasten der ausmittig stehenden Fassadenteile werden wiederum über eine Abfangdecke abgeleitet.“ Klingt kompliziert, ist es für einen Laien auch, „für einen Statiker sind solche Projekte aber stets eine willkommene Herausforderung“, so Weixelbraun. Dank der durchdachten Tragwerksplanung konnten hier wertvolle Ressourcen eingespart werden.
„Erfreulicherweise findet derzeit in der Baubranche ein Umdenken statt und wir Statiker werden mittlerweile frühzeitig in die Planung eines Bauvorhabens eingebunden“, erläutert der erfahrene Tragwerksplaner, der seit 2012 selbstständig ist. „Egal, ob mit Stahl, Beton, Holz, Glas, Aluminium oder mit Verbundstoffen gebaut wird: Eine gut durchdachte Statik ist immer das Fundament für solides Bauen und Sanieren.“
Das in Anif bei Salzburg beheimatete Büro von Pascal Weixelbraun und seinem Team war neben vielen anderen großen Projekten auch in ein Bauvorhaben am Stadtpark von Burghausen (D) involviert. Der Neubau umfasst 70 Wohnungen und drei Gewerbeeinheiten. Die beiden Bauteile mit gemeinsamer Tiefgarage wurden in Halbfertigteilbauweise errichtet. „Dadurch konnten sowohl die Bauzeit als auch die Baukosten deutlich verringert werden“, berichtet Weixelbraun. Detail am Rande: Die beiden fünf- bzw. sechsgeschoßigen Gebäude wurden so geplant, dass später auf dem Dach zusätzliche Penthouse-Wohnungen errichtet werden könnten.
„Vorausschauend planen und die entsprechenden statischen Voraussetzungen für spätere Erweiterungen oder Umbauten schaffen – das zahlt sich immer aus“, so der Baumeister abschließend.