Salzburger Nachrichten

Stöger und Köln fühlen sich zu Recht betrogen

Der Tabellenle­tzte aus Köln unterlag erneut. Aber man muss sich fragen, ob die Videoassis­tenten, die vor dem TV sitzen, blind sind.

- ALEXANDER BISCHOF

Seine Analysen und Aussagen wirken immer noch unaufgereg­t und treffen den Punkt. Aber Köln-Trainer Peter Stöger wirkt doch angeschlag­en. Kein Wunder, wenn einem so übel mitgespiel­t wird wie aktuell dem Schlusslic­ht der deutschen Fußball-Bundesliga. Beim 0:1 in Mainz stand erneut der Videobewei­s im Mittelpunk­t. In der entscheide­nden Szene wurden die Kölner wieder einmal klar benachteil­igt.

Stöger schloss einen Rücktritt aber weiter zu 100 Prozent aus und ärgerte sich. „Gefühlt nicht das erste Mal“hätten seine Profis den Eindruck, trotz des Videobewei­ses klar benachteil­igt worden zu sein. „Ich glaube, das hat jeder gesehen. Für uns ist es bitter, richtig bitter“, sagte der Wiener. Stöger und sein Team hatten durchaus Grund, sauer zu sein, sich betrogen zu fühlen. Erneut waren es der Schiedsric­hter und seine Videoassis­tenten, die entscheide­nd eingriffen. Der Mainzer Pablo De Blasis war im Strafraum zu Fall gekommen. Der Unparteiis­che Felix Brych zeigte auf den Punkt und wurde nach Rücksprach­e mit den Videoassis­tenten bestätigt. Diese Herren benötigen dringend eine Brille, denn jeder vor dem TV konnte klar erkennen, dass der Mainzer ohne Berührung sich hatte fallen lassen. Wenigstens zeigte Brych die Größe, seinen Fehler einzugeste­hen. „Auf dem Platz war es für mich ein klarer Elfmeter. Ich hatte dann auch Kontakt nach Köln. Da wurde mir bestätigt, dass es einen Kontakt am Knie gab. Ich habe mir die Bilder angeschaut, ich konnte da keinen Kontakt erkennen.“Stögers Laune wird sich dadurch nicht verbessert haben. Dass die Lage in Köln noch immer derart ruhig ist, kommt für viele überrasche­nd. Aber Vizepräsid­ent Toni Schumacher erklärte: „Wir wissen, dass aus den nächsten Spielen Punkte geholt werden müssen. Wenn das nicht der Fall ist, muss man sich zusammense­tzen und überlegen, ob wir auch mit Stöger womöglich in Liga zwei gehen.“

Stöger glaubt an sein Team: „Positiv ist, dass ich sehe, wie die Jungs arbeiten. Der Geist ist da, es reparieren zu wollen.“Für Verteidige­r Dominic Maroh ist Stöger die „ärmste Sau“. „Er macht alles akribisch und wir schaffen es nicht, Tore zu schießen.“

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BILD: SN/APA/DPA/THOMAS FREY Fehlentsch­eidungen nagen an Peter Stöger.

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