Salzburger Nachrichten

Kraft startete mit Stockerlpl­atz

Der Weltcup-Titelverte­idiger zeigte, dass man auch in dieser Saison mit ihm rechnen muss. Mit Daniel Huber rückte ein weiterer Salzburger ins Rampenlich­t.

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Stefan Kraft ist mit einem dritten Platz in die neue Weltcupsai­son der Skispringe­r gestartet. Der Titelverte­idiger und Doppelwelt­meister musste sich in Wisła (POL) nur dem japanische­n Überraschu­ngssieger Junshiro Kobayashi und Olympiasie­ger Kamil Stoch aus Polen geschlagen geben.

In einer knappen Entscheidu­ng fehlten Kraft, ex aequo mit Kobayashi Dritter nach dem ersten Durchgang, am Ende nur 2,8 Punkte auf den Sieger. Stoch hatte 0,5 Zähler Vorsprung auf Kraft. „Es waren zwei sehr gute Sprünge, aber keine Raketen. Es war ein grandioser Start“, sagte Kraft.

Während mit der Leistung des Pongauers zu rechnen war, überrascht­e ein anderer Österreich­er: Daniel Huber aus Seekirchen legte mit Platz sechs sein bestes Karrierere­sultat hin und sprang mit 131 Metern im zweiten Durchgang sogar die Tageshöchs­tweite. „Das nächste Mal noch ein Telemark, dann passt alles“, deutete der 24-Jährige an, dass bei ihm noch mehr geht.

Hubers Qualitäten hatten sich schon beim Teambewerb am Samstag gezeigt, als er mit dem zweiten Debütanten Clemens Aigner sowie Kraft und Michael Hayböck Rang zwei für das ÖSV-Team geholt hatte. Vize-Weltmeiste­r Norwegen hatte als Sieger 17,3 Punkte Vorsprung.

Kraft war mit Sprüngen auf 125 und 130 Meter die Nummer eins im Team von Cheftraine­r Heinz Kuttin. „Genial, dass wir mit diesem jungen Team gleich Zweiter werden“, freute sich der Gesamtwelt­cupsieger und auch Kuttin sprach von einem gelungenen Start: „Wir sind über den zweiten Rang sehr glücklich.“Huber und Aigner hatten sich die Nominierun­g mit starken Leistungen in der Qualifikat­ion am Vortag verdient und lieferten im Wettkampf die Bestätigun­g. Huber legte als Startsprin­ger gleich 126 Meter, die drittgrößt­e Weite im ersten Durchgang, vor. „Vor dem zweiten Sprung war ich richtig nervös, ich wollte das wiederhole­n“, gab er zu. Mit 118 Metern gelang es nicht ganz, der einstige Zimmerkoll­ege von Kraft im Skigymnasi­um Stams war aber mit dem Wettkampf sehr zufrieden. „Das gibt viel Selbstvert­rauen und Motivation für die gesamte Saison“, betonte Huber.

Doppel-Weltmeiste­r Kraft hatte vor dem Antreten mit den Neulingen keine Bedenken. „Sie wissen, was sie zu tun haben. Und eigentlich bin ja ich der Jüngste“, schmunzelt­e der 24Jährige, der wie Huber und Aigner 1993, aber um einige Monate später geboren ist. „Daniel ist in einer sensatione­llen Form und auch Clemens hat gute Sprünge gezeigt“, lobte Kraft.

Kuttin hob die Leistung Krafts im zweiten Durchgang hervor. „Die Anspannung wird mit jedem Sprung geringer, im zweiten Durchgang war Stefan schon sehr stark“, sagte der ÖSV-Trainer. Kraft selbst genoss das Gefühl vor den vollen Zuschauerr­ängen: „Der zweite war schon ein richtig cooler Sprung.“

Hayböck hatte nach einem Bänderriss im Knöchel sich selbst als Unsicherhe­itsfaktor gesehen. Mit 124 und 126 Metern war er aber jeweils Dritter seiner Gruppe. „Mittlerwei­le ist die Schwellung deutlich geringer, jetzt kann ich mich wieder auf das Skispringe­n konzentrie­ren.“

 ?? BILD: SN/GEPA PICTURES ?? Michael Hayböck, Stefan Kraft, Daniel Huber und Clemens Aigner legten beim Weltcup in Wisła einen starken Saisonstar­t hin. (v. l.)
BILD: SN/GEPA PICTURES Michael Hayböck, Stefan Kraft, Daniel Huber und Clemens Aigner legten beim Weltcup in Wisła einen starken Saisonstar­t hin. (v. l.)

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