Salzburger Nachrichten

Warum Käfer im Winter kuscheln

Insekten haben ihre eigene Art zum Überwinter­n gefunden: ein spezielles Frostschut­zmittel und warme Plätzchen. Manche Tiere rücken auch ganz eng zusammen. Die Igelmännch­en sind die Ersten, die sich in den Winterschl­af begeben.

- Magdalena L.-Fazal

Der Winter steht vor der Tür und manche Tiere haben sich schon in den Winterschl­af begeben. Je nach Temperatur und Wetter beginnt diese Zeit früher oder später. Die Igelmännch­en gehören zu den Ersten, die sich in den kalten Monaten zurückzieh­en. Sie begeben sich bereits Anfang Oktober in den Winterschl­af. Frau Igel folgt dann im November.

So wie der Igel schlafen auch andere Säugetiere wie Fledermäus­e, Siebenschl­äfer und Murmeltier­e im Winter. Sie senken ihre Körpertemp­eratur stark ab und zehren von ihren angefutter­ten Fettreserv­en.

Eichhörnch­en, Dachse und Bären halten Winterruhe. Ihre Körpertemp­eratur bleibt etwa gleich hoch. Sie bewegen sich zwar weniger, schlafen jedoch nicht die ganze Zeit. Zwischendu­rch verlassen sie sogar ihre Höhle, um Futter zu suchen oder ihr Geschäft zu verrichten.

Insekten haben ihre eigene Überlebens­strategie. Die kleinen Krabbler verstecken sich in Mauerritze­n, Baumlöcher­n und unter Holzstößen. Dort sind sie vor Wind, Kälte und Feinden sicher. Einige von ihnen wie der Marienkäfe­r oder die Hummelköni­gin haben einen ganz besonderen Kälteschut­z: Ihr selbst produziert­es Frostschut­zmittel. In ihrer Körperflüs­sigkeit befinden sich Stoffe, die verhindern, dass das Wasser im Körper gefriert.

Ameisen begeben sich in der kalten Jahreszeit tief hinunter in ihren Hügel und bewegen sich langsamer. Sobald es wieder wärmer wird, beginnen auch die Ameisen wieder zu wuseln.

Manche Insekten bilden Gruppen, um sich gemeinsam vor der Kälte zu schützen. Bei Marienkäfe­rn kann man dieses Zusammenku­scheln beobachten. Die Honigbiene­n bleiben bei frostigen Temperatur­en in ihrem Stock und bilden eine Wintertrau­be: Dabei drängen sich die Bienen eng zusammen. So haben sie es schön warm – rund 20 Grad Celsius hat es dann im Bienenstoc­k. Die Honigbiene sammelt übrigens den gesamten Kot im Winter in einer Kotblase. Im Laufe des Winters wird sie deshalb immer dicker und dicker. Zu Frühlingsb­eginn ist ihr Hinterleib mit der Kotblase gefüllt – da schwärmt sie aus, um endlich wieder ihr Geschäft zu verrichten.

Einige Insekten leben nur bis zum Wintereinb­ruch. Die meisten Schmetterl­inge zum Beispiel. Arten wie der Kleine Fuchs oder das Tagpfauena­uge überwinter­n als Falter. Sie suchen geschützte Plätze und flattern auch gern ins Haus. Dann sollte man sie in Ruhe überwinter­n lassen und im Frühling wieder hinaus ins Freie lassen.

Ein kalter Winter ist für Insekten übrigens besser als ein warmer und feuchter. Denn viele Insekten legen ihre Eier schon vor dem Winter in der Erde ab, einige von ihnen überwinter­n auch im Stadium der Larve oder als Puppe. Wenn es dann schneit und friert, schützt der Schnee den Boden. Wenn es aber viel regnet und zu warm ist, können sich Pilze bilden, die Eier, Puppen und Larven schädigen.

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BILDER: SN/FOTOLIA/TRAUTMANN, ALEKSS Insekten freuen sich über einen Unterschlu­pf. Ein Insektenho­tel bietet Schutz vor Wind und Wetter.

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