Warum Käfer im Winter kuscheln
Insekten haben ihre eigene Art zum Überwintern gefunden: ein spezielles Frostschutzmittel und warme Plätzchen. Manche Tiere rücken auch ganz eng zusammen. Die Igelmännchen sind die Ersten, die sich in den Winterschlaf begeben.
Der Winter steht vor der Tür und manche Tiere haben sich schon in den Winterschlaf begeben. Je nach Temperatur und Wetter beginnt diese Zeit früher oder später. Die Igelmännchen gehören zu den Ersten, die sich in den kalten Monaten zurückziehen. Sie begeben sich bereits Anfang Oktober in den Winterschlaf. Frau Igel folgt dann im November.
So wie der Igel schlafen auch andere Säugetiere wie Fledermäuse, Siebenschläfer und Murmeltiere im Winter. Sie senken ihre Körpertemperatur stark ab und zehren von ihren angefutterten Fettreserven.
Eichhörnchen, Dachse und Bären halten Winterruhe. Ihre Körpertemperatur bleibt etwa gleich hoch. Sie bewegen sich zwar weniger, schlafen jedoch nicht die ganze Zeit. Zwischendurch verlassen sie sogar ihre Höhle, um Futter zu suchen oder ihr Geschäft zu verrichten.
Insekten haben ihre eigene Überlebensstrategie. Die kleinen Krabbler verstecken sich in Mauerritzen, Baumlöchern und unter Holzstößen. Dort sind sie vor Wind, Kälte und Feinden sicher. Einige von ihnen wie der Marienkäfer oder die Hummelkönigin haben einen ganz besonderen Kälteschutz: Ihr selbst produziertes Frostschutzmittel. In ihrer Körperflüssigkeit befinden sich Stoffe, die verhindern, dass das Wasser im Körper gefriert.
Ameisen begeben sich in der kalten Jahreszeit tief hinunter in ihren Hügel und bewegen sich langsamer. Sobald es wieder wärmer wird, beginnen auch die Ameisen wieder zu wuseln.
Manche Insekten bilden Gruppen, um sich gemeinsam vor der Kälte zu schützen. Bei Marienkäfern kann man dieses Zusammenkuscheln beobachten. Die Honigbienen bleiben bei frostigen Temperaturen in ihrem Stock und bilden eine Wintertraube: Dabei drängen sich die Bienen eng zusammen. So haben sie es schön warm – rund 20 Grad Celsius hat es dann im Bienenstock. Die Honigbiene sammelt übrigens den gesamten Kot im Winter in einer Kotblase. Im Laufe des Winters wird sie deshalb immer dicker und dicker. Zu Frühlingsbeginn ist ihr Hinterleib mit der Kotblase gefüllt – da schwärmt sie aus, um endlich wieder ihr Geschäft zu verrichten.
Einige Insekten leben nur bis zum Wintereinbruch. Die meisten Schmetterlinge zum Beispiel. Arten wie der Kleine Fuchs oder das Tagpfauenauge überwintern als Falter. Sie suchen geschützte Plätze und flattern auch gern ins Haus. Dann sollte man sie in Ruhe überwintern lassen und im Frühling wieder hinaus ins Freie lassen.
Ein kalter Winter ist für Insekten übrigens besser als ein warmer und feuchter. Denn viele Insekten legen ihre Eier schon vor dem Winter in der Erde ab, einige von ihnen überwintern auch im Stadium der Larve oder als Puppe. Wenn es dann schneit und friert, schützt der Schnee den Boden. Wenn es aber viel regnet und zu warm ist, können sich Pilze bilden, die Eier, Puppen und Larven schädigen.