Eiskalte Dusche bei null Grad in Minute 93
Die Salzburger vergaben gegen die Austria zu viele Chancen, das wurde am Ende bestraft.
WIEN. Ein Spiel wie auf einer schiefen Ebene mit 24:7 Torschüssen brachte für Red Bull Salzburg am Sonntag gegen Austria Wien nur ein 1:1. Im Ernst-Happel-Stadion glichen die Gastgeber sehr glücklich erst in der 93. Minute aus.
Eng zusammenstehen war die Devise bei der Wiener Austria vor der Pause. Die Menschenansammlung im Strafraum hatte weniger mit den frostigen Temperaturen von nur knapp über null Grad Celsius zu tun, sondern mit der defensiven Taktik von Trainer Thorsten Fink. Trotzdem ergaben sich Lücken für die Salzburger, denn die unsicher wirkenden Gastgeber konnten ihre Angriffe selten abschließen und verloren allzu leichtfertig Bälle im Mittelfeld. In der höchst einseitigen Partie entwickelte sich ein Privatduell zwischen Salzburg-Stürmer HeeChan Hwang und dem aus Salzburg stammenden Austria-Torhüter Patrick Pentz. Vier Mal innerhalb einer Viertelstunde fand der Südkoreaner seinen Meister im Torhüter der Veilchen: Nach einem Lupferpass von Munas Dabbur (32.), einem Stanglpass von Takumi Minamino (32.), einem Schuss aufs kurze Ecke (44.) und einem Solo (45.+1) hieß der Sieger jedes Mal Pentz. Und weil es so schön war, nur zwei Minuten nach Wiederbeginn das gleiche Spiel: Hwang stand völlig frei vor dem Tor, aber Pentz parierte.
Nachdem zwischendurch einmal Ray Yabo die Qualitäten von Pentz prüfte (51.), kam plötzlich die Austria zu einer Chance: Felipe Pires spazierte durch die Salzburger Abwehr, schoss dann aber deutlich über das Tor (60.). Ähnlich aussichtsreich kam danach auch Dominik Prokop zum Abschluss, schoss aber ebenfalls drüber.
Am Drücker blieben aber weiter die Bullen, Minamino schoss knapp neben das Tor (71.). Die Salzburger Angriffsbemühungen wurden zunehmend schwerfälliger. Ein unkonventioneller Torschussversuch brachte dann doch noch die Erlösung: Andreas Ulmer traf aus spitzem Winkel per Innenstange zum 1:0 (79.).
Alle warteten danach nur noch auf den Schlusspfiff, mit einem Gegentor rechnete niemand mehr. 93 Minuten lang hatte kein einziger Schuss das Salzburger Tor getroffen. Dann aber verteidigte Duje Caleta-Car beim letzten Austria-Angriff schlecht, Christoph Monschein reagierte blitzschnell und glich aus.