Das Treffen der Salzburger Skijubilare
Es kommt sicher nicht oft vor, dass innerhalb weniger Tage drei herausragende Persönlichkeiten des Sports „runde“Geburtstage feiern. Jüngst war es der Fall und es war ein Trio aus dem alpinen Skisport. Der frühere Alpinreferent des Salzburger Landes-Skiverbandes und Chefcoach des ÖSV, Rupert Zimmerebner aus Bad Hofgastein, wurde 90, Salzburgs erster alpiner Medaillengewinner bei einer WM, der Saalfeldner Ernst Oberaigner, wurde 85, und der ehemalige Slalomspezialist Gottfried Schafflinger aus Bad Gastein wurde 80.
Zur Geburtstagsfeier im Gasthaus Kaiser Karl in Großgmain konnte „Hausherr“Zimmerebner neben Oberaigner eine illustre Salzburger Skirunde früherer Tage begrüßen: Erich Sturm (1966 ÖSV-Vizemeister Abfahrt, 1976–1980 ÖSV-Damentrainer), Grete Haslauer-Getzinger (1959 ÖSV-Meisterin Riesentorlauf), Elisabeth Mittermayer-Prodinger (1958 WM-Starterin), Franz Scherübl (1964 ÖSV-Meister Nordische Kombination) und die Tochter von Sepp Bradl, Karin Spitzi.
Zimmerebner war 16 Jahre Obmann des WSV Bad Hofgastein, von 1956 bis 1960 SLSVAlpinreferent und später Chefcoach beim ÖSV. Hier arbeitete er vor allem mit den Trainern Josl Rieder, Hermann Gamon und Ernst Oberaigner zusammen. Absoluter Höhepunkt für den gelernten Lehrer und späteren Hofgasteiner Volksschuldirektor war die Weltmeisterschaft 1962 in Chamonix: Das österreichische Team errang 15 (von 24) Medaillen – absoluter, bis heute gültiger, Rekord. Die zweite Leidenschaft Zimmerebners war der Tennissport, hier war er u. a. Jugendsportwart des Salzburger Verbandes.
Als Ernst Oberaigner „unter“Zimmerebner ÖSV-Herrentrainer (bis Frühjahr 1964) war, hatte er seine sportliche Laufbahn längst beendet. 1954 war er WM-Dritter in der Abfahrt in Aare, 1956 und 1960 ÖSV-Meister, dazu Sieger der Klassiker Wengen, Garmisch, Chamonix und Sestriere. Als Trainer bei Olympia 1964 in Innsbruck setzte er gegen den Willen des SC Arlberg den Lienzer Josef Stiegler als Starter im Slalom durch – der dankte es mit Gold. Der dritte „runde“Jubilar konnte krankheitsbedingt nicht nach Großgmain kommen: Gottfried Schafflinger, der geniale Techniker, der in allen großen Slaloms Spitzenplätze erreichte. Verletzungen stoppten ihn immer wieder und er litt wie andere darunter, was Oberaigner einmal treffend so formulierte: „Als Salzburger musstest du damals praktisch doppelt so gut fahren wie ein Tiroler, um überhaupt in die Mannschaft zu kommen.“