„Wir wollen nicht nur Erfahrung sammeln“
Mit Real Sociedad trifft Salzburg zwar auf einen spanischen Topclub, aber die Bullen wittern dennoch ihre Chance.
NYON, SALZBURG. Ex-Barcelona-Star Éric Abidal hatte bei der Auslosung des Sechzehntelfinales der Europa League am Montag in Nyon ein glückliches Händchen: Der ehemalige französische Nationalspieler sorgte dafür, dass Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg in der ersten K.-o.-Runde im Frühjahr 2018 auf einen attraktiven, aber auch zu bezwingenden Gegner trifft. Als Abidal die Truppe von Trainer Marco Rose Real Sociedad zuloste, da nickte auch Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter, der die Bullen in Nyon vertrat, zufrieden.
Konnte er auch, denn der aktuell neuntplatzierte der spanischen Primera División sollte erstens viele Fans beim Rückspiel am 22. Februar (Hinspiel 15. Februar) in die Bullen-Arena locken, und zweitens sind die Basken kein übermächtiger Brocken wie es zum Beispiel Napoli oder Dortmund gewesen wären. Dazu ersparen sich die Salzburger eine möglich gewesene kräfteraubende, beschwerliche Anreise in den zu diesem Zeitpunkt bitterkalten Osten Europas.
Dass die Spanier in Reichweite der Bullen liegen sollten, das zeigte in der Runde am Samstag Málaga. Der Tabellenletzte holte auswärts drei Punkte. Die Gruppenphase überstand Sociedad, wo von 1997 bis 2000 auch der ehemalige österreichische Nationalspieler Didi Kühbauer kickte, ohne Probleme, verspielte Platz eins erst im letzten Gruppenspiel gegen Zenit St. Petersburg. Und mit 16 Treffern zählten die Spanier auch zu den torgefährlichsten Mannschaften der Gruppenphase.
Für die Salzburger spricht hingegen, dass man in der Gruppenphase nur ein Gegentor kassiert hat und das entscheidende Rückspiel in Salzburg (Spielbeginn 21.05 Uhr) ausgetragen wird. „Wir treffen auf einen traditionsreichen Gegner aus einer Liga, die sehr stark ist. Uns steht eine spannende Aufgabe bevor, bei der wir uns beweisen und auch Erfahrung sammeln können. Aber wir wollen nicht nur Erfahrung sammeln, sondern auch weiterkommen“, betonte SalzburgTrainer Marco Rose, der mit den Bullen international noch ungeschlagen ist. Auch Kapitän Alexander Walke rechnet sich schon einiges aus: „Für uns ist das eine interessante und sehr schwierige Aufgabe. Jeder weiß, wie stark die spanischen Mannschaften und die Liga sind. Aber wir sind nicht in das Sechzehntelfinale gekommen, nur um sagen zu können, schön, dass wir dabei sind. Wir werden alles versuchen, um in die nächste Runde aufzusteigen.“
Sportdirektor Christoph Freund fiebert dem Duell mit einem spanischen Topclub schon jetzt entgegen: „Real Sociedad ist ein sehr attraktives Los. Diese Begegnung ist eine große Herausforderung. Gegen einen Club aus der ’La Liga’ zu spielen, ist immer interessant.“