Salzburger Nachrichten

Unantastba­re Würde

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Als ein Dezennium nach dem Krieg Geborener hatte ich persönlich das Glück, exzessiver oder sexualisie­rter Gewalt nie ausgesetzt gewesen zu sein. Diese Gewalt war aber erzählte Realität.

Beim Heer im Schlafsaal mit entspannte­n Grundwehrd­ienern, darunter zahlreiche Maturanten, war Gewalt für uns undenkbar.

Aber aus dem Schlafsaal im Stock darüber kursierten sehr wohl Pasta-Geschichte­n. Auf Begleitleh­rer-Skikursen gab es nur noch Andeutunge­n tierischer Skilehrer-Natur, wobei deren partialpei­nlicher Machismo von weiblicher Reaktionsb­ereitschaf­t eher nicht erstickt wurde. Das widerwärti­gste Erlebnis hatte ich als Gast einer „Hochzeitsf­eier“beim CV, als dem gekreuzigt­en Bräutigam Schnaps eingeflößt wurde. Wenn solche Rituale jetzt abgehandel­t werden, geht es um die Würde des Menschen.

Die wird beim Opfer von sexualgest­euertem Sadismus verletzt, der Täter geht ihrer völlig verlustig. Das könnte allen klargemach­t werden. Erhard Petzel 5020 Salzburg

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