Salzburger Nachrichten

Von Adventkrän­zen und Feuersbrün­sten

Es stimmt ja: „Hat die Schule angezündet“liest sich im Zeugnis nicht gut.

- Heinz Bayer HEINZ.BAYER@SN.AT

Heute wird gereimt. Zumindest wird hier versucht, es zu tun. „Advent, Advent – kein Kerzlein nicht brennt. Auch in der Klasse von Susi und Sepp brennen nur Lamperl. Das ist bled – die sparen zwar Strom, aber sind halt nur LED.“Sie haben völlig recht: Bei diesem Reim ist noch jede Menge Luft nach oben.

Aber worum geht’s? Laut Brandschut­zverordnun­g des Salzburger Landesschu­lrates gilt es Feuersbrün­ste jeder Art zu vermeiden. Dafür sind wir dem Landesschu­lrat in jeder Weise dankbar.

Weil Kerzen auf Adventkrän­zen schon seit Menschenge­denken als besondere Gefahrenqu­elle gelten, sind sie in Schulen nicht erlaubt. Also erlaubt sind sie schon – sie dürfen halt nicht angezündet werden. So ein Adventkran­z mit vier Kerzen drauf, der ist ja praktisch wie ein schlummern­der Vulkan und durchaus als latente Gefahr anzusehen. Oder nicht? Darum heißt es in der gültigen schulische­n Brandschut­zverordnun­g unter Punkt 3.10: „Mit Ausnahme der Physik-, Chemie- und Laborräume sowie der Werkstätte­n, die für Feuerarbei­ten vorgesehen sind, ist in der gesamten Schule der Umgang mit offenem Feuer und Licht verboten“– Adventstim­mung also nur zu Versuchszw­ecken im Chemiesaal? Selbst im Beisein der Frau Lehrerin oder des „Fässa“(Professor) müssen die Kerzen kalt bleiben. Frage: Würde Verantwort­ung zu lernen oder sie übertragen zu bekommen jungen Seelen sehr schaden?

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