Wenn Titelkämpfe nur ein Training sind
Das Olympia-Kunstlaufpaar Ziegler/Kiefer startet bei den Staatsmeisterschaften ohne Konkurrenten.
SALZBURG. Mit zielstrebiger Arbeit knüpft ein Kunstlaufpaar an die Jahrzehnte zurückliegende glorreiche Zeit des österreichischen Eislaufsports an. Zum zweiten Mal nach 2014 qualifizierte sich der Salzburger Severin Kiefer mit der gebürtigen Burgenländerin Miriam Ziegler für Olympia.
Bis zu den Winterspielen vom 9. bis 25. Februar 2018 im südkoreanischen Pyeongchang gibt es Mitte Jänner in Moskau die Europameisterschaften und natürlich jede Menge Feinschliff. Auch die Staatsmeisterschaften, die heute, Samstag, in Wien abgeschlossen werden, haben für sie Trainingcharakter. Einen Wettstreit können die Titelkämpfe dem Paar nämlich nicht bieten.
„Wir sind in Österreich einzige Kunstlaufpaar in das der Meisterklasse. Das ist schade“, schildert Severin Kiefer, „aber erst frühestens ab der nächsten Saison könnte sich bei den Junioren etwas für später entwickeln. Wir nützen die Meisterschaften eben zum Sammeln von Praxis.“ Im Vorjahr erkrankte Kiefer nach dem Kurzprogramm, damit blieb der Titel vakant.
Für diese Saison studierten Ziegler/Kiefer mit dem kanadischen Choreografen Mark Kelley in Vancouver ein neues Kurzprogramm und eine neue Kür ein. Als Musik wählten die Olympiastarter Teile vom Soundtrack zum Film Sunshine on Leith bzw. Ausschnitte aus zwei Coldplay-Coverversionen.
Ziegler/Kiefer sind im Stützpunkt ULSZ Rif stationierte Heeressportler. Sie erhielten die Genehmigung für gesondertes Eistraining beim auf Paare spezialisierten Fachmann Knut Schubert in Berlin, der auch andere Olympiateilnehmer betreut.
Für Miriam Ziegler sind Pyeongchang schon ihre dritten Spiele. 2010 in Vancouver war sie als 15-Jährige im Einzel dabei. Erst wenige Monate vor Olympia 2014 in Sotschi nahm sie mit Kiefer das Paarlauftraining auf. „Da ist alles sehr schnell gegangen, weil wir nachgerückt sind. Für Südkorea können wir ganz anders planen. Die Top Ten sind unser Ziel“, meint Kiefer.