Wie ich mehr von der Zeit habe
Okay, ich habe ein Handy, aber ich trage es nicht bei mir, quasi als störendes Element permanenter Verfügbarkeit. Ich hab es nur für Notfälle, zum Beispiel im Auto oder auf Skitouren. Da ist es ja sehr nützlich.
Ich hab es auch nicht auf dem Schreibtisch liegen, zum Beispiel, während ich diese Zeilen schreibe. Es zerreißt meinen Gedankenfaden, wenn es piepst, klingelt, summt oder mir eine als originell empfundene Melodie ins Ohr jubelt. Und wenn ich die Zeit anhalte, um über den Zeitenfluss und seine unterschiedlichen Ausprägungen nachzudenken, dann bedaure ich jene Zeitgenossen, die auf dieses Wunderding fixiert sind wie der Mungo auf die Schlange.
Sie stehen unter Hypnose und merken es nicht: auf der Straße, an der Haltestelle, im Bus und Auto, im Restaurant, ja, auch – wie erlebt – am „stillen Örtchen“.
Unsere schöne Welt fließt bei ihnen nur oberflächlich vorbei. Dann denke ich: Ich kann die Zeit zwar nicht aufhalten, aber ich habe mehr von ihr. Horst Weber Kann man die Zeit auch nachts anhalten, die Schlafenszeit?
Ich werde früh wach, da beginnt man nachzudenken und die Ideen fließen, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Heute wieder begann der Kampf: aufstehen oder liegen bleiben. Aber dann könnten die Ideen, die Gedanken entschwinden. Also raus aus dem Bett und schreiben. Das Ergebnis:
Jeder Mensch, jede Seele ist Quelle der Evolution, ist Schöpfungskern und Erschaffender (s)einer persönlichen Welt, ist Zentrum (s)eines Universums. Jeder ist Mittelpunkt. Es gibt Millionen, Milliarden, Billionen, unendlich viele Parallelwelten, die ineinander verwoben, verflochten, verknüpft sind, wie ein Teppich. Ich hab nun ein Bild im Kopf von einem Teppich.
Am Anfang, beim „Urknall“, war der Quell- und Ursprungsfaden da, und dann begann der Faden sich zu verzweigen. Dabei wussten alle Mitwirkenden nicht, wohin das führen würde. Es entstanden viele Bilder, chaotische, bunte, dunkle. … immer mehr Fäden, immer mehr Bündel, Verteilungsmuster kamen dazu, ein verwirrendes Spiel, mit dem Ziel, dem Plan (?), dass es ein schöner, wunderschöner Schöpfungsteppich werden sollte.
So leben wir nebeneinander und verstehen uns so oft nicht, weil jeder nur einen, seinen Faden führt und die Welt, die seine, für nur seine Welt hält und sie sich selbst erhält.
Doch nun ist die Zeit gekommen, dass der Überblick, der höhere, innere Blick uns erkennen lässt, was da über unendlich viel vergangene Zeit entstanden und im Entstehen ist.
Ein liebevoller Teppich, der immer weniger dunkle Muster von Krieg, Blut, Hass, Neid, Krankheit und Tod enthält, und es erscheinen immer mehr hellere, friedlichere, freundlichere, glücklichere Farben.
Aus den verwirrenden werden klare Wege. Das Schwarz des Anfangs weicht der Helle. Die Spektralfarben, die dominant, aber unkoordiniert waren, vereinen sich zum Weiß, zum Licht, und streben zur Lichtquelle.
Die Einzelfäden finden zusammen, ein Gesamtbild kommt hervor. Ein himmlisches Kunstwerk auf Erden. Ein Teppich, mit dem man fliegen kann. (Morgengedanken um 5.30 Uhr). Werner Slupetzky Schreiben Sie uns!