Salzburger Nachrichten

Rot-Schwarz macht ihn stark

Ein Kleiner lässt noch mehr Muskeln spielen: VW verpasst dem neuen Polo GTI erstmals 200 PS.

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GERHARD KUNTSCHIK Es ist ja bloß ein paar Jahrzehnte her, da war der Golf GTI mit 110 PS ein Maß der Dinge und der Traum vieler. Im Jetzt tritt der GTI mit fast doppelt so hoher Leistung auf, aber nicht der Golf (der ist noch weiter entflohen), sondern der kleine Bruder namens Polo. Doch der ist nicht nur in der Leistung, sondern auch in Maßen und vor allem Ausstattun­g längst dem Kleinwagen­klischee entkommen – obwohl er noch zu diesem Segment gezählt wird.

Bereits bestellbar ist der GTI der sechsten Polo-Generation (die vor einem halben Jahr debütierte), ausgeliefe­rt wird er in Österreich im Frühjahr zu einem voraussich­tlichen Einstiegsp­reis von 25.990 Euro. Gewachsen ist er auf knapp über vier Meter (4053 Millimeter), der Radstand legte um neun Zentimeter zu (2551 Millimeter), damit wurde auch das Platzangeb­ot erhöht – der Laderaum des GTI sogar um 101 auf 305 Liter. Damit steht auch einem längeren Ausflug nichts im Wege. Um 15 Millimeter ist der GTI tiefer gelegt als der herkömmlic­he Polo, die Leistung des nunmehrige­n Zweiliter-Turbo-Direkteins­pritzers erreicht erstmals die 200PS-Marke und 320 Newtonmete­r bei nur 1355 Kilogramm Eigengewic­ht. Das ermöglicht den Sprint auf 100 km/h in 6,7 Sekunden sowie 237 km/h Spitze – bei einem kombiniert­en Normverbra­uch von 5,9 Litern (134 Gramm CO2). Der GTI kommt serienmäßi­g mit einem Sechsgang-Doppelkupp­lungsgetri­ebe, eine manuelle Sechsgangs­chaltversi­on soll im Herbst 2018 folgen.

Innen dominiert die rot-schwarze Farbkombin­ation rund um die weitgehend digitalen Displays sowie im klassische­n Karomuster der Sportsitzb­ezüge und am Multifunkt­ions-Sportleder­lenkrad. Ein Sportfahrw­erk mit Differenzi­alsperre XDS und zahlreiche Assistenzs­ysteme werten den neuen Polo GTI auf: City-Notbremsun­g samt Fußgängere­rkennung, Totwinkela­ssistent, Ausparkhel­fer, adaptiver Tempomat, Multikolli­sionsbrems­e usw.

Außen unterstrei­chen 17-ZollLeicht­metallräde­r, rot lackierte Bremssätte­l, der schwarze Dachspoile­r und das Doppelendr­ohr der Abgasanlag­e das sportliche Auftreten des kleinen GTI. Optional ist das selektive Sportfahrw­erk.

Für die Klientel, die sich in einem VW im Wettbewerb versuchen will, haben die Wolfsburge­r schon im Vorjahr den Golf GTI TCR für die Rundstreck­e entwickelt. Nun kommt der Polo GTI R5 für den Kundenspor­t auf Rallyepist­en reglementg­emäß mit 1,6-LiterTurbo und 272 PS sowie 400 Newtonmete­rn. Doch das ist eine andere Geschichte, die 2018 in der zweiten Jahreshälf­te beginnen wird.

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BILDER: SN/VW Auch im Cockpit dominieren GTI-eigene Stilelemen­te. Bei geringem Gewicht ist der Polo GTI äußerst agil.
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