Lehrbeispiel für Lobbyismus
Es geht um die Verkehrsberuhigung im Ort Bergheim bei Salzburg. Die B156 ist eine vor allem vom Lkw-Verkehr zwischen Oberndorf und der Autobahnauffahrt Salzburg-Nord stark belastete Straße, die den Ort in Mitleidenschaft zieht, weshalb die Salzburger Landesregierung den Bau eines zwei Kilometer langen Tunnels plant.
Die weitaus billigere Alternative einer neuen Autobahnauffahrt, die die Strecke um einiges verkürzen würde, wurde verworfen, weil sich wichtige Persönlichkeiten dagegen ausgesprochen haben. Salzburgs Straßen sind – wie kürzlich in den SN und anderen Medien veröffentlichte Berichte zeigen – in einem entsetzlich desolaten Zustand. Für die Sanierung fehlt das Geld. Die Lobby, die den Bau des Gitzentunnels fordert, ist offenbar derart mächtig, dass niemand die weitaus näherliegende Idee zu äußern wagt, anstatt des extrem teuren Gitzentunnels die zusätzliche Autobahnauffahrt Hagenau zu bauen. Dabei hat die Familie Gmachl, die Betreiberin des gleichnamigen Hotels, bereits vorgezeigt, dass mit einem Lärmschutz, und selbst wenn eine einen Kilometer lange Einhausung bis zur Autobahn nötig wäre, das Problem viel einfacher und sparsamer zu lösen wäre.
Zu schließen ist daraus, wie wichtig es ist, dass Bürgerinnen und Bürger sich engagieren und der Landesregierung mitteilen, dass das knappe Geld nicht für einen sinnlosen Tunnel vergeudet werden darf, sondern zum Wohl und für gute Verkehrswege für alle Salzburger verwendet werden muss. Die Sicherheit auf unseren Straßen darf nicht von ein paar einflussreichen Personen, die nur ihre eigenen Interessen sehen, gefährdet werden. Mag. Franz Pöschl Schreiben Sie uns!
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