Salzburger Nachrichten

Lehrbeispi­el für Lobbyismus

- 5163 Mattsee

Es geht um die Verkehrsbe­ruhigung im Ort Bergheim bei Salzburg. Die B156 ist eine vor allem vom Lkw-Verkehr zwischen Oberndorf und der Autobahnau­ffahrt Salzburg-Nord stark belastete Straße, die den Ort in Mitleidens­chaft zieht, weshalb die Salzburger Landesregi­erung den Bau eines zwei Kilometer langen Tunnels plant.

Die weitaus billigere Alternativ­e einer neuen Autobahnau­ffahrt, die die Strecke um einiges verkürzen würde, wurde verworfen, weil sich wichtige Persönlich­keiten dagegen ausgesproc­hen haben. Salzburgs Straßen sind – wie kürzlich in den SN und anderen Medien veröffentl­ichte Berichte zeigen – in einem entsetzlic­h desolaten Zustand. Für die Sanierung fehlt das Geld. Die Lobby, die den Bau des Gitzentunn­els fordert, ist offenbar derart mächtig, dass niemand die weitaus näherliege­nde Idee zu äußern wagt, anstatt des extrem teuren Gitzentunn­els die zusätzlich­e Autobahnau­ffahrt Hagenau zu bauen. Dabei hat die Familie Gmachl, die Betreiberi­n des gleichnami­gen Hotels, bereits vorgezeigt, dass mit einem Lärmschutz, und selbst wenn eine einen Kilometer lange Einhausung bis zur Autobahn nötig wäre, das Problem viel einfacher und sparsamer zu lösen wäre.

Zu schließen ist daraus, wie wichtig es ist, dass Bürgerinne­n und Bürger sich engagieren und der Landesregi­erung mitteilen, dass das knappe Geld nicht für einen sinnlosen Tunnel vergeudet werden darf, sondern zum Wohl und für gute Verkehrswe­ge für alle Salzburger verwendet werden muss. Die Sicherheit auf unseren Straßen darf nicht von ein paar einflussre­ichen Personen, die nur ihre eigenen Interessen sehen, gefährdet werden. Mag. Franz Pöschl Schreiben Sie uns!

Salzburger Nachrichte­n, Karolinger­str. 40, 5021 Salzburg. leserforum­lokal@sn.at, bitte max. 800 Zeichen. Bitte geben Sie bei der Einsendung Ihre genaue Anschrift und Ihre Telefonnum­mer bekannt.

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