Der Bevölkerung die Flügel gestutzt
Die neue ÖVP-FPÖ-Bundesregierung hat zwar vollmundig den großen Wurf angekündigt, in Wirklichkeit startet sie jedoch einen Angriff auf die individuelle Freiheit der Unter- und Mittelschicht. Grundsätzlich ist ein gezieltes Vorgehen gegen Sozialmissbrauch und Schmarotzertum zu begrüßen, die Regierungsabsichten gehen jedoch noch viel weiter. Denn die geplanten Maßnahmen werden über die Jahre ein enormes Ausmaß an Kollateralschäden in der Unter- und Mittelschicht nach sich ziehen. Dies ist vielleicht sogar gewollt. Ein Sozialabbau durch Wegfall der Notstandshilfe und erzwungenen Aufbrauch von selbst erworbenem Vermögen wie Eigentumswohnungen, Häusern oder Ersparnissen zielt klar auf die individuelle Freiheit ab. Durch Enteignung, höhere Zumutbarkeitsgrenzen beim Arbeitsweg sowie der erleichterten Option der 60-Stunden-Woche werden dem Großteil der Bevölkerung die Flügel nicht gehoben, sondern gestutzt. Geld soll nicht mehr angelegt werden, sondern ausschließlich dem Konsum dienen. Und auch die Altersarmut wird ansteigen. Um dadurch verursachte aufkeimende Unruhen und steigende Kriminalität präventiv bekämpfen zu können, wird bereits fieberhaft am sogenannten Staatssicherheitsgesetz und dem Ausbau des Nachrichtendienstes, sprich Geheimdienstes, gearbeitet.
Das Individuum verkommt zum funktionierenden Objekt. Niemand ist, vor allem aufgrund der voranschreitenden Digitalisierung, vor Arbeitsverlust gefeit. Auch die aktuelle Konjunktur wird abflauen, auch Zinsen werden wieder steigen. Wer die Jahre zuvor sein Geld in den Konsum gesteckt hat, anstatt einen finanziellen Polster anzulegen, wird keine freie Wahl bei der Jobsuche haben. Spätestens jetzt sollte der Wählerschaft ein Licht aufgehen, denn die Politik der nächsten Jahre wird kein Mehrheits-, sondern ein Minderheitenprogramm! Karlheinz Strasser