Junger Skifahrer starb bei Lawinendrama
Obertauern: Vater und Sohn sowie Rettungsteams kämpften vergeblich um Leben eines 21-Jährigen .
Ein Lawinendrama hat am Freitagnachmittag in Obertauern einen jungen Mann aus Slowenien das Leben gekostet.
Der 21-Jährige war mit seinem Vater (50) sowie mit seinem Bruder (23) und weiteren Verwandten (Vater, 50, Sohn, 17) kurz vor 13:30 Uhr von der Bergstation Zehnerkarbahn in Obertauern unterhalb des Gamsspitzls zur Freerideabfahrt Nordwestrinne Richtung Wildsee unterwegs.
Dabei wollten die fünf laut Polizei ortskundigen und mit Lawinennotfallausrüstung ausgestatteten Skifahrer in einer Seehöhe von 2.250 Meter die dortige 45 Grad steile Rinne befahren.
In der Rinne löste sich dann aber ein Schneebrett und riss zwei der Skifahrer mit. Der 50jährige Vater und sein 21-jähriger Sohn wurden verschüttet, der junge Mann sogar vollständig.
Sein Bruder begann mit den weiteren Bergkameraden sofort damit, die Lawinenopfer auszugraben.
Nur wenige Minuten später trafen auch schon der Polizeihubschrauber am Unfallort ein. Ein Alpinpolizist sowie der Co-Pilot unterstützten die Slowenen bei der Reanimation des 21-Jährigen. Notärzte führten die Rettungsmaßnahmen kurz danach weiter.
Sowohl der Vater als auch der Sohn hatten schwere Verletzungen erlitten. Sie wurden in Krankenhäuser geflogen. Der 21-Jährige starb aber trotz aller Hilfsmaßnahmen später im Uniklinikum Salzburg.
Einsatzleiter Michael Koch von der Bergrettung in Obertauern sagte über die Unfallstelle: „Es ist eine sehr steile Rinne. Diese Route ist nichts Alltägliches und wird nicht oft befahren.“Der Lawinenkegel war knapp 400 Meter lang. Der Unglücksort war für die Retter nur mit dem Helikopter erreichbar.
Die Slowenen waren gut ausgerüstet und hatten Lawinenairbags und Verschüttetensuchge- rät bei sich. Doch die Airbags lösten laut Polizei nicht aus.
Die Abrisshöhe der Lawine betrug laut Bergrettung knapp 50 Zentimeter. Im Hang selbst würde viel Triebschnee liegen. Die Lawinengefahr war auch nach dem Abgang so groß, dass die Bergretter mit dem Hubschrauber ins Tal geflogen werden mussten. In Salzburgs Bergen iet herrschte am Freitag Lawinenwarnstufe 3 (erheblich).
Insgesamt standen die Teams von zwei Notarzthubschraubern, dem Polizeihubschrauber, ein Notarzt aus Obertauern, vier Alpinpolizisten, elf Bergrettungsmänner, vier Bergrettungshundeführer, drei Feuerwehrmänner sowie drei weitere freiwillige Helfer im Einsatz.