Das Ende der Funkstille Süd- und Nordkorea haben am Mittwoch zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder kommuniziert.
Süd- und Nordkorea haben im Zuge ihrer Annäherung eine wichtige Kommunikationsleitung an der Grenze wieder in Betrieb genommen. Die erste Kontaktaufnahme seit knapp zwei Jahren praktischer Funkstille erfolgte über eine von mehreren Telefonleitungen zwischen beiden Seiten im Grenzort Panmunjeom, wie das Vereinigungsministerium in Seoul am Mittwoch mitteilte. Beide Länder planen, über die Teilnahme Nordkoreas an den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang im Februar zu reden. Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un kündigte an, eine Delegation zu den Winterspielen in der grenznahen südkoreanischen Provinz Gangwon entsenden zu wollen. Südkorea schlug daraufhin am Dienstag ein Treffen auf hoher Ebene am 9. Jänner in Panmunjeom vor. Das letzte offizielle Treffen zwischen hochrangigen Regierungsvertretern beider Länder gab es im Dezember 2015.
Konservative Kommentatoren in Südkorea äußerten sich jedoch skeptisch: Sie warnen, dass Nordkorea mit seinem Vorstoß inmitten des Konflikts um sein Atomprogramm einen Keil zwischen die Verbündeten Südkorea und USA treiben und eine Aufhebung der südkoreanischen Sanktionen erreichen wolle.
Am Mittwoch folgte dann die Ankündigung Nordkoreas über den staatlichen Rundfunk, den direkten Draht in Panmunjeom wieder freizuschalten, den das Land angesichts zunehmender Spannungen vor knapp zwei Jahren unterbrochen hatte. Das Büro des südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In begrüßte die Ankündigung als einen ersten Schritt, „ein Umfeld zu schaffen, in dem eine Kommunikation zu jeder Zeit möglich ist“.
Bei der ersten, etwa 20-minütigen Kontaktaufnahme sei es um „technische Details“gegangen, sagte eine Sprecherin des Vereinigungsministeriums in Seoul. Nordkorea wolle sich wieder melden. Südkoreas Präsident will künftige Gespräche mit Nordkorea möglichst auch dazu nutzen, über das Atom- und Raketenprogramm des Nachbarn zu sprechen. Die amerikanische UNO-Botschafterin Nikki Haley hatte Nordkorea nach den Drohungen Kims vor einem weiteren Raketentest gewarnt. „Wir hören Berichte, dass Nordkorea möglicherweise einen weiteren Raketentest plant“, sagte Haley am Dienstag in New York. „Ich hoffe, das wird nicht passieren. Aber falls es doch passiert, müssen wir noch härtere Maßnahmen gegen das nordkoreanische Regime ergreifen“, so Haley.