Spotify kommt unter Druck
Kommt das Geschäft mit Streaming ins Wanken? Wixen Music klagt auf 1,6 Mrd. Dollar.
Ein Musikverlag fordert vom weltgrößten StreamingDienst Spotify in einer US-Klage mindestens 1,6 Milliarden Dollar – umgerechnet rund 1,3 Milliarden Euro oder mehr als die Hälfte des Jahresumsatzes von 2016. Spotify verbreite mehr als 10.000 Songs von Künstlern wie Tom Petty oder Neil Young, ohne die Autoren zu bezahlen, stellt die auf Autoren- und Künstlerrechte spezialisierte USFirma Wixen Music fest. Die 1,6 Milliarden Dollar ergeben sich, weil Wixen Music je 150.000 Dollar für jeden der von dem Verlag aufgelisteten 10.784 Titel einfordert. Spotify lehnte am Mittwoch einen Kommentar unter Hinweis auf ein laufendes Verfahren ab.
Grundsätzlich müssen für die Verwendung von Songs zum einen die Plattenfirmen – beispielsweise Universal Music – bezahlt werden, zum anderen die Autoren und Verlage. Dies ist deutlich aufwendiger, weil Komponisten und Texter oder ihre Rechtsnachfolger ausfindig gemacht werden müssten. In den USA verlangt das Urheberrecht von Streaming-Anbietern zwar nicht, mit Autoren oder Verlagen zu verhandeln, sie müssen aber über die geplante Verwendung vorher in Kenntnis gesetzt werden. Spotify habe dies in vielen Fällen versäumt, argumentiert Wixen in der Klage.
Der Streaming-Anbieter habe zwar mit den Plattenfirmen verhandelt, aber die Regelung der Autorenrechte an eine andere Firma ausgelagert, die Harry Fox Agency. Spotify sei bewusst gewesen, dass diese Agentur nicht die Ressourcen dafür gehabt habe, die nötigen Lizenzen zu bekommen, erläutert Wixen.