Anleihekäufe könnten Ende 2018 auslaufen
OeNB-Chef Nowotny ist für Entwicklung der Eurozone optimistisch.
Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Ewald Nowotny, sieht wegen des Konjunkturaufschwungs im Euroraum gute Chancen für ein Ende der Anleihekäufe im laufenden Jahr. „Wenn die Wirtschaft weiter so gut läuft, könnten wir das Anleihekaufprogramm 2018 auslaufen lassen“, sagte das Ratsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB) in einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“. Hinsichtlich der Entwicklung der Eurozone zeigt sich Nowotny für die nächsten zwei, drei Jahre sehr optimistisch. Da kein Aufschwung ewig währe, solle der Normalisierungsprozess jedoch nicht zu lang aufgeschoben werden, „damit wir im Notfall auch wieder eine expansive Geldpolitik machen können“. Mit Anfang Jänner hat die EZB die Anleihekäufe auf 30 Mrd. Euro pro Monat halbiert, will sie aber noch bis mindestens Ende September fortsetzen. Bisher wurden Papiere im Ausmaß von 2,55 Billionen Euro gekauft. Auf ein Enddatum hat man sich bisher nicht festgelegt. Nowotny betonte, dass die EZB auch nach dem Ende des Kaufprogramms weiterhin fällig werdende Anleihen mit neuen Titeln ersetzen wird. Die Bilanzsumme der EZB bleibe also unverändert, sagte er. „In einer dritten Phase werden wir die Anleihen auslaufen lassen und nicht mehr ersetzen, ähnlich wie die US-Notenbank Fed das gemacht hat.“Aber dieser Schritt dauere noch ein paar Jahre. „Dazwischen sollten wir in kleinen Schritten auch den Leitzins erhöhen“, sagte Nowotny. Dieser liegt bereits seit März 2016 auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.