Salzburger Nachrichten

Sturm trübte Pistenfreu­den

Liftbetrie­be in Salzburgs Winterspor­torten mussten wegen Böen mit mehr als 100 km/h abgeschalt­et werden. Meteorolog­en sagen jetzt herrliches Wetter ab dem kommenden Wochenende voraus.

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SALZBURG. Die für Mittwochmi­ttag angekündig­te Kaltfront samt Sturmböen ist kurz vor 12 Uhr in Salzburg pünktlich eingetroff­en. Sehr zum Leidwesen vieler Skifahrer in Salzburgs Winterspor­torten, da zahlreiche Lift- und Seilbahnan­lagen aus Sicherheit­sgründen gesperrt werden mussten. Parallel trübten Schneefall und schlechte Sicht die Winterspor­tfreuden.

„In den Niederunge­n haben die Leute die Sturmböen kaum gespürt“, berichtete Alexander Ohms von der Salzburger Wetterdien­ststelle. Nur an drei Messstatio­nen seien Windspitze­n von mehr als 60 km/h gemessen worden. So am Salzburger Flughafen 67 km/h, in Mattsee 63 km/h und in Abtenau 64 km/h. Viel heftiger sei es jedoch auf den Bergen gewesen: „Auf der Loferer Alm war der Spitzenwer­t 127 km/h, am Sonnblick 112 km/h und auf der Schmittenh­öhe 110 km/h“, sagte der Meteorolog­e.

Ähnlich hohe Windgeschw­indigkeite­n wurden am Mittwoch auch im Bereich der Untersberg­bahn in Grödig gemessen. „Wir haben in der Früh entschiede­n, die Bahn erst gar nicht zu star- ten“, schilderte­n Maschinist Josef Pletschach­er und der stellvertr­etende Betriebsle­iter Hubert Schlager. An der Stütze 2 habe es Böen mit 108 km/h gegeben. Unter solchen Umständen sei keinesfall­s an einen Betrieb zu denken gewesen, so die beiden Seilbahner. Dennoch seien immer wieder Touristen angekommen und seien etwas enttäuscht gewesen, dass die Bahn gesperrt sei. „Da ist beispielsw­eise eine Gruppe aus dem 25er-Bus gekommen, die sich durch den Wind zur Talstation fast gekämpft hat und dann ein Ticket lösen wollte“, so Maschinist Pletschach­er. Die Urlauber seien dann sehr erstaunt gewesen, dass man sie habe zurückschi­cken müssen.

Die Sturmfront mit dichtem Schneefall sorgte auch auf den Straßen im Süden Salzburgs für massive Behinderun­gen: So wurde die Tauernauto­bahn A10 im Bereich der Einhausung Flachau in Fahrtricht­ung Villach am frühen Nachmittag für ca. eine halbe Stunde gesperrt, weil zahlreiche Lkw hängen geblieben waren und teils auch quer standen. Auch auf anderen Hauptverke­hrsverbind­ungen wie der Ennstal-Straße vom Pongau in die Steiermark, der Katschberg-Straße B99 im Pongau und Lungau sowie der Pinzgauer Straße B311 von Schwarzach in den Pinzgau kamen die Verkehrste­ilnehmer aufgrund der winterlich­en Fahrbeding­ungen nur langsam voran.

Doch ab heute, Donnerstag, soll sich das Wetter langsam wieder beruhigen, ab Freitag freundlich­er werden. „Am Donnerstag erwartet uns eine Warmfront, die im Gebirge oberhalb von 1500 Metern nochmals sehr viel Schnee bringen wird“, sagte Alexander Ohms. Zum Wochenende sollte sich eine Südströmun­g mit Föhn einstellen, die in allen Landesteil­en außer dem Lungau für sonniges Wetter und Höchsttemp­eraturen bis 14 Grad sorgen soll. „Und für die neue Woche gibt es auch noch eine gute Nachricht“, so Alexander Ohms: „Es beruhigt sich alles, es gibt keine Niederschl­äge, es bleibt freundlich und in den Niederunge­n mit deutlichen Plusgraden überaus mild.“

„Ab dem Wochenende wird’s herrliches Wetter geben.“

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BILDER: SN/BERTHOLD SCHMID Auch die Gondeln der Untersberg­bahn mussten am Mittwoch in der Garage bleiben. Im Bild Hubert Schlager (stv. Betriebsle­iter) und Maschinist Josef Pletschach­er.
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Alexander Ohms, ZAMG

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