Bischofshofen ist bereit für das Finale der Vierschanzentournee
2800 Kubikmeter Kunstschnee sorgen für eine perfekt präparierte Schanze. Der Veranstalter erwartet bei bestem Skisprungwetter bis zu 20.000 Fans.
BISCHOFSHOFEN. Schanzenchef Karl Votocek entlocken die wechselhaften Wetterprognosen für die kommenden Tage nur ein schelmisches Grinsen. „Wir sind gewappnet – egal, was passiert“, sagt der Bischofshofener und blickt vom Stadion aus die PaulAußerleitner-Schanze hinauf. Die Anlage präsentiert sich wenige Tage vor dem Abschlussspringen der Vierschanzentournee am 6. Jänner in perfektem Zustand. „Wir sind bereit für das Finale“, sagt Votocek.
Dank der frostigen Temperaturen konnten Votocek und seine 260 ehrenamtlichen Helfer bereits Ende November mit den Arbeiten an der Schanze beginnen. „Wir müssen jede kalte Nacht zum Beschneien nutzen“, sagt der Schanzenchef. 2800 Kubikmeter Kunstschnee wurden pro- duziert. „Ohne künstliche Beschneiung geht es einfach nicht mehr.“Pistenraupen fuhren auf und pressten die Schneemassen auf die Schanze. Anfang Dezember startete die Präparierung der Anlaufspur. „Die Kühlung in der Spur läuft seit 10. Dezember.“8000 Liter Wasser sind dafür nötig. Der Aufsprung muss abgehobelt und gewalzt werden. Zuletzt kümmern sich die Arbeiter um die Äste und Markierungslinien.
Die kommenden Tage dürften Bischofshofen Regen und leichten Schneefall bringen. „Das wird kein Problem, die Präparierung hält das aus“, ist Votocek überzeugt. Der Pongauer ist seit mittlerweile zwölf Jahren Schanzenchef in Bischofshofen. „Ich habe schon alle Verhältnisse erlebt, wir sind gewappnet.“In der 66jährigen Historie der Tournee musste das Springen noch nie abgesagt werden. Einzig in der Saison 1955/56 musste ein Bewerb wegen Schneemangels nach Hallein verlegt werden.
Starker Wind sorgte am Mittwoch bei der Qualifikation für das Springen am Innsbrucker Bergisel für einige Verzögerungen. In Bischofshofen sollte es keine Probleme geben. „Wir sind echt gesegnet, die Berge schützen uns“, sagt Votocek. Sollte das heutige Springen in Tirol abgesagt werden müssen, stünde Bischofshofen als Ersatzort parat. „Dann gibt es am 5. und am 6. Jänner eben ein Springen bei uns. Das hatten wir 2008 auch schon einmal. Wir müssten bloß die Zeitpläne etwas anpassen“, sagt der Schanzenchef.
Das Springen am Dreikönigstag dürfte laut Meteorologen bei klarer Sicht und ohne Niederschlag über die Bühne gehen. Nicht zuletzt wegen der milden Temperaturen hofft man auf ein volles Haus. „Wir rechnen mit 15.000 bis 20.000 Zusehern“, sagt Skiclub-Präsident Johann Pichler. Seit mehreren Jahren gibt
„Regen, Schnee oder Wind: Uns macht kein Wetter nervös.“
es im Stadion ein begrenztes Zuschauerkontingent samt strenger Sektorentrennung im Stehplatzbereich. „Vor ein paar Jahren haben die Sicherheitskräfte die Leute einfach wahllos hereingelassen – selbst ohne Tickets. Da hatten wir mehr als 30.000 Zuseher im Stadion, das waren viel zu