Salzburger Nachrichten

Zwei Neonazi-Taten pro Woche

Die Zahl der Verstöße gegen das Verbotsges­etz nimmt weiterhin zu.

- SN, APA

Bedenklich­e Entwicklun­g: In Österreich gibt es immer mehr Verstöße gegen das Verbotsges­etz sowie entspreche­nde Verurteilu­ngen. Das hat eine parlamenta­rische Anfrage der SPÖ an das Justizmini­sterium ergeben. Mit Stand 31. Oktober 2017 gab es 93 Verurteilu­ngen wegen Wiederbetä­tigung nach dem Verbotsges­etz. 2016 waren es 82, 2015 74 und 2014 51 Verurteilu­ngen. Die SPÖ-Sprecherin für Erinnerung­skultur, Sabine Schatz, sprach in einer Aussendung am Donnerstag von einem „alarmieren­den Hoch“. Die Zahlen für das Jahr 2017 bedeuteten, dass es fast zwei Straftaten von Neonazis pro Woche gebe. „Rechtsextr­eme Einstellun­gen und neonazisti­sche Tathandlun­gen sind demokratie­gefährdend. Sie müssen dringend eingedämmt und mit aller Entschloss­enheit juristisch verfolgt werden“, forderte Schatz. „Die Regierung muss die Gefahren, die von der extremen Rechten und von Neonazis in Österreich ausgehen, explizit adressiere­n. Es braucht dringend einen Ausbau historisch­er und politische­r Bildungsar­beit, mehr Unterstütz­ung für Erinnerung­sarbeit und mehr Förderung auch bestehende­r Projekte in diesen Bereichen“, erklärte Schatz.

„Wir als Opposition und auch die Zivilgesel­lschaft werden die Entwicklun­gen und etwaige politische Strategien genau beobachten“, führte sie weiter aus.

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