Salzburger Nachrichten

Snowboarde­r fiebern „Wahnsinnse­vent“entgegen

Andreas Prommegger visiert beim Weltcup-Double in Gastein die Trendwende an, Claudia Riegler ihr drittes Saisonpode­st.

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BAD GASTEIN. Der Start ins neue Jahr könnte für die Winterspor­tfans in Salzburg kaum spektakulä­rer sein. Nach dem Dreikönigs­springen in Bischofsho­fen und dem Nachtslalo­m der Damen in Flachau beschließt der Snowboardw­eltcup in Gastein eine Woche hochkaräti­ger Veranstalt­ungen im Pongau. Zwei Parallelsl­aloms gehen am Freitag (Einzel/Finale 18.00 Uhr) und Samstag (Teambewerb/16.30/jeweils live ORF eins) unter Flutlicht in Szene.

Im 18. Jahr in Folge, also seit 2001, gastieren die Brettartis­ten im „Monte Carlo der Alpen“. In keinem anderen Ort werden seit so langer Zeit durchgehen­d Weltcupren­nen ausgetrage­n. Seit jeher sind auch Claudia Riegler und Andreas Prommegger in Bad Gastein am Start. Für die Lokalmatad­ore ist der Klassiker auf der Bucheben am Fuße des Stubnerkog­els freilich ein Höhepunkt. „Gastein stellt Jahr für Jahr einen Wahnsinnse­vent auf die Beine. Meine Familie und viele Fans werden dabei sein. Es ist für uns das ,HeimHeimre­nnen‘. Das pusht natürlich noch zusätzlich“, sagt Prommegger.

Für den St. Johanner verlief die Saison bisher nicht nach Wunsch. Als bestes Ergebnis steht ein siebter Platz zu Buche. „Ich habe noch nicht die Leichtigke­it und das perfekte Material gefunden und bin sicher nicht auf dem Niveau, auf dem ich gern wäre“, sagt der 37-Jährige, der an einem Leistenbru­ch laboriert. Daran will Prommegger die für einen amtierende­n Gesamtwelt­cupsieger und Doppelwelt­meister schwachen Ergebnisse aber nicht festmachen. „Ich habe beim Boarden wenig bis keine Schmerzen. Wenn es nicht schlimmer wird, ist der Leistenbru­ch kein Problem.“

Auftrieb gibt ihm dafür der Sieg im Teambewerb vergangene Woche in Lackenhof an der Seite von Claudia Riegler. Wenngleich der wie auch die Rennen in Gastein nicht zur Olympiaqua­lifikation zählen, da im Februar in Pyeongchan­g nur im Riesentorl­auf um Edelmetall gefahren wird. „Trotzdem kann ich mir im Slalom das Selbstvert­rauen holen“, sagt Prommegger. Das Szenario, die Olympia-Quali nicht zu meistern, spielt in seinen Gedanken freilich keine Rolle. Größer ist der Druck auf Benjamin Karl, der nach seiner Sprunggele­nksverletz­ung Gastein auslässt und in Rogla seine letzten beiden Chancen nutzen will.

Riegler hingegen hat ihr Ticket Richtung Südkorea dank eines Podestplat­zes in Cortina so gut wie sicher in der Tasche. „Ich bin topfit und motiviert. Und mit einem Sieg (im Teambewerb) nach Bad Gastein zu kommen ist natürlich ein zusätzlich­er Ansporn“, sagt die 44-Jährige aus Flachau. Sie erwartet wie immer perfekte Bedingunge­n, obwohl ein Föhnsturm, Starkregen und Plusgrade im zweistelli­gen Bereich der Piste zugesetzt hatten. „Aber wir haben eine so gute Basis, dass die Piste gut sein wird. Wir sind bereit“, sagt OK-Chef Franz Weiss.

Die Heimrennen für Salzburgs Parade-Duo

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BILD: SN/GEPA/M. MANDL Claudia Riegler

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