Räuber im Ritz gingen leer aus
Polizei stellte gesamte Beute sicher. Schriftsteller erlebte Überfall mit.
Der Raubüberfall auf das Pariser Luxushotel Ritz ist für die Täter zu einem riesigen Reinfall geworden: Die Polizei stellte die Beute bestehend aus Uhren und Schmuck im Wert von rund vier Millionen Euro vollständig sicher. Drei der fünf Täter sind in Haft, nach zwei weiteren wird noch gefahndet.
Einen Teil der Beute fand die Polizei bereits bei der Festnahme von drei Tätern nach dem Überfall am Mittwochabend. Der Rest sei in einem Beutel gewesen, den die Polizei noch am selben Abend beschlagnahmt habe, hieß es nun.
Der Schriftsteller Frédéric Beigbeder hielt sich während des Überfalls in der Bar des Ritz auf. „Ich habe an einen Terroranschlag gedacht“, erzählte er der Zeitung „Le Figaro“. Der Autor sagte, er habe in der Hemingway-Bar einen Cocktail getrunken, als plötzlich ein Kellner geschrien habe: „Alle raus hier!“
Dann seien drei vermummte Männer in die Bar gekommen und hätten alle Gäste aufgefordert, sich zu verstecken. „Die Worte, die vermutlich beruhigend gemeint waren, lösten Panik aus“, sagte Beigbeder. Er habe mit seiner Pressesprecherin in einer Hoteltoilette Zuflucht gesucht, wo sie Gewehrsalven gehört hätten. Er habe an eine Geiselnahme wie in der Konzerthalle Bataclan im November 2015 gedacht – bis ihnen ein Polizist versichert habe, es sei vorbei.
Wie berichtet, waren drei der fünf Täter durch einen Hintereingang ins Hotel gelangt, zwei Komplizen warteten draußen. Die vermummten und bewaffneten Räuber schlugen dann mit Äxten Juweliervitrinen ein. Als sie das Ritz mit der Beute verlassen wollten, standen sie wegen des Sicherheitssystems im Hotel vor verriegelten Türen. Bei den drei Festgenommenen soll es sich um junge Männer aus einem Pariser Vorort handeln, die wegen bewaffneten Diebstahls, Gewalt und Hehlerei straffällig geworden waren.
„Die Worte, die vermutlich beruhigend gemeint waren, lösten Panik aus.“Frédéric Beigbeder, Autor