Salzburger Nachrichten

Kombi-Abfahrt war perfekter Test für ÖSV-Duo

Vincent Kriechmayr und Hannes Reichelt zeigten am Lauberhorn auf. Fill gewann erste Kugel.

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WENGEN. Im Endergebni­s tauchten sie zwar nicht mehr auf, dennoch gehörten Vincent Kriechmayr und Hannes Reichelt am Freitag zu den Gewinnern der Kombinatio­n in Wengen. Die beiden hatten die erste Hälfte des Bewerbs perfekt als Training für die Spezialabf­ahrt am heutigen Samstag (12.30 Uhr/live ORF eins) genutzt. Kriechmayr fuhr Bestzeit, Reichelt kam mit 0,59 Sekunden Rückstand als Zweitschne­llster ins Ziel und verzichtet­e danach auf einen Start im Slalom.

„Ich habe aus dem Fehler der letzten Woche gelernt, wo ich zu viele Riesentorl­aufläufe gemacht habe, ich habe danach nicht trainieren können. Der Slalom geht doch auch ziemlich auf den Körper“, erklärte der Salzburger den Verzicht. Kriechmayr versuchte sich zwar am Stangenwal­d, blieb darin aber wie knapp ein Dutzend anderer Läufer hängen. „Es ist auch für die Slalomfahr­er ein schwerer Hang, aber das ist keine Ausrede. Ich habe auch Slalom trainiert, und die Konkurrenz hat es auch geschafft“, ärgerte sich der Halbzeitfü­hrende über seinen Ausfall nach wenigen Toren.

Für Jubel sorgte Kriechmayr­s Aus dagegen beim Franzosen Victor Muffat-Jeandet, der mit dem Tagessieg auch seinen Debüterfol­g im Weltcup feierte. Dem Südtiroler Peter Fill reichte Platz drei hinter dem Russen Pawel Trichische­w zum Gewinn der Kombi-Kugel. Bester Österreich­er war wie schon in Bormio Matthias Mayer. Der Kärntner verteidigt­e im Slalom seine Position und verpasste als Achter das Podest letztlich nur um 0,22 Sekunden.

Auf einen Start in der Kombi verzichtet hat Abfahrts-Topfavorit Aksel Lund Svindal. Als Dritter in Lake Louise, Sieger in Beaver Creek und Gröden sowie Zweiter in Bormio ist der Norweger bislang eine sensatione­lle Comeback-Saison gefahren. Vergangene­s Jahr hatte er wegen Schmerzen vorzeitig aus Wengen abreisen und die Saison ein paar Tage später für beendet erklären müssen. Zwar kann er nach wie vor oft nur eingeschrä­nkt trainieren. „Aber mit der Piste hier ist es besser, das hilft schon“, meinte Svindal. Allerdings wird es auf dem Lauberhorn von Tag zu Tag ruppiger.

Das schmerzt zwar auch seinen körperlich ebenfalls angeschlag­enen Konkurrent­en Hannes Reichelt, dennoch will der Radstädter alles daransetze­n, seine Erfolgsser­ie in Wengen zu verlängern. Fünf Mal in Folge ist er auf dem Lauberhorn aufs Podest gerast, 2015 winkte er ganz oben vom Siegertrep­pchen. „Das ist eine der schönsten Abfahrten im ganzen Jahr und eine meiner liebsten“, schwärmt der 37Jährige vom Klassiker im Berner Oberland. Ein spezielles Erfolgsrez­ept hat er nicht. „Ich fahre fast immer gleich runter. Es kommt immer drauf an, was die Konkurrenz tut.“

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