Bullen-Neuzugang Ramalho schlüpft in die Rolle des Chefs
André Ramalho verließ Red Bull Salzburg als Toptalent, als Führungsspieler kehrt er zurück. Zwei Jahre in der Liga des Weltmeisters haben beim Brasilianer Spuren hinterlassen.
Den Test am Freitag gegen den Regionalligisten WalsGrünau (Fredrik Gulbrandsen traf beim 13:1-Kantersieg in der zweiten Halbzeit fünf Mal) verpasste André Ramalho noch wegen leichter Muskelprobleme. Aber der Heimkehrer bei Fußballmeister Red Bull Salzburg ist schon heiß auf die Saison. „Der Wechsel von Leverkusen nach Salzburg war für mich die perfekte Lösung“, erklärte Ramalho, der am 16. Februar 26 Jahre alt wird, im Gespräch mit den „Salzburger Nachrichten“.
Die Ansprüche, denen der Brasilianer in Salzburg gerecht werden soll, sind hoch. André Ramalho wechselte 2015 als Toptalent in die deutsche Bundesliga und kommt jetzt als Führungsspieler zurück. Die Jahre in der Liga des Weltmeisters haben den 25-Jährigen noch einmal stärker werden lassen. Vor allem in puncto Erfahrung und Spielintensität, erklärt Ramalho, habe er sich noch einmal gesteigert. „Ich hatte auch keine Angst vor dem beinharten Konkurrenzkampf, aber als mir klar wurde, dass Leverkusen mit mir nicht plant, habe ich nicht lang überlegt, das Angebot von Salzburg anzunehmen“, betonte Ramalho. In Salzburg fühle er sich auch wie zu Hause. „Für den Verlauf meiner weiteren Karriere ist es jetzt einmal wichtig, dass ich permanent zum Einsatz komme“, sagte Ramalho. In Salzburg wird das ziemlich sicher der Fall sein. Mehr noch, dem 25Jährigen kommt im Spiel der Bullen eine Schlüsselrolle als Chef im Abwehrzentrum und erster Passgeber für das Offensivspiel zu. „Damit kann ich gut umgehen. Ich weiß, dass von mir erwartet wird, dass ich meine Erfahrungen aus der Liga des Weltmeisters weitergebe.“Er wolle auch versuchen, obwohl es nicht so seine Art sei, auf dem Platz lautstark Kommandos zu geben. „Wichtig ist für mich ein Erfahrungsaustausch mit den jüngeren Spielern. Auch ich kann noch immer viel lernen. Eine Entwicklung ist nie abgeschlossen“, sagte Ramalho.
In der deutschen Bundesliga kickte er schon gegen viele Topstars. Und ein Engagement in der spanischen Primera División könnte sich der Abwehrspieler noch vorstellen. „Dort wird sehr viel auf spielerische Qualität geachtet. Das gefällt mir. Ich möchte noch einmal das höchste Niveau, das möglich ist, erreichen und beim größtmöglichen Verein spielen. Ob ich das schaffe, das weiß nur Gott“, sagte der strenggläubige Ramalho.
Vorerst denkt der Brasilianer (Vertrag bis 2022) aber nur an Red Bull Salzburg: „Von den Bedingungen stehen wir auf einer Stufe mit den deutschen Topclubs. Aber die deutschen Clubs können mehr Geld investieren und daher ist die Liga um einiges attraktiver.“Vor allem im physischen Bereich, in dem er zugelegt hat, sieht Ramalho einen Unterschied. „Das Gesamtniveau ist einfach höher. Die vielen Topstars sind in ihrer Spielweise nur ganz schwer auszurechnen“, erzählte Ramalho. Und er schwärmte vor allem von Bayern-Star Franck Ribéry („Man weiß nie, was er macht, und wenn man glaubt, es erahnt zu haben, macht er schon wieder etwas anderes.“) und dem Ex-Mitspieler in Leverkusen, dem Star des mexikanischen Fußballs, Chicharito. „Er kennt im Zweikampf, neben seinen technischen Fähigkeiten, mit Zerren und Halten auch alle Tricks.“
Alle diese Erfahrungen will Ramalho nun in Salzburg einbringen und er hat ein ganz großes Ziel, das er mit Leverkusen schon erreicht hat. „Wer einmal in der Champions League dabei war, der möchte wieder dorthin. Red Bull Salzburg hätte es sich verdient, in der Königsklasse zu spielen. Weil der Club schon über viele Jahre Großes leistet.“