Bildungs- und Berufswahl: Was können Eltern tun?
Begleiten und einen sicheren Rückhalt bei Entscheidungen geben, das sollte die Rolle von Eltern in der Bildungsund Berufswahl ihrer Kinder sein.
Beim Übergang von der Unterstufe in eine weiterführende Ausbildung stehen Jugendliche vor einer Fülle an Möglichkeiten. Die Wahl zwischen Lehrberufen, berufsbildenden Schulen oder AHS-Oberstufen soll dabei mit den eigenen Interessen und Fähigkeiten in Einklang gebracht werden. Das alles vor dem Hintergrund einer sich rasch verändernden Arbeits- und Berufswelt. Der Einfluss der Eltern ist dabei größer, als es sich die Jugendlichen und ihre Eltern oft eingestehen: durch direkte Unterstützung und Ratschläge oder durch indirekte, oft unbewusste Vorbildwirkung.
Natürlich ist es wichtig, dass der Start ins Berufsleben gut gelingt. Schließlich sollen unsere Kinder Freude und Erfolgserlebnisse in ihrer Ausbildung und in ihrem Beruf haben und nicht überfordert oder gelangweilt werden. Die Entscheidung für einen Ausbildungsweg muss deshalb gut überlegt und vorbereitet werden.
Gleichzeitig ist Um- und Neuorientierung in einer dynamischen Arbeits- und Berufswelt alltäglich. Viele Tätigkeiten, die unsere Kinder einmal ausüben werden, gibt es heute noch gar nicht. Wir sollten uns daher von der Vorstellung der Berufswahl als Lebensentscheidung lösen. Eine falsche Ausbildungswahl und ein möglicher Abbruch bedeuten nicht „scheitern“. Sie bedeuten vor allem, wichtige Erfahrungen für einen Neuanfang zu sammeln. Wie können Eltern ihre Kinder unterstützen? • Interessen, Neigungen, Stärken und Begabungen der Kinder gut kennen und mit der Selbsteinschätzung der Kinder vergleichen, um vielleicht neue Seiten am Kind kennenzulernen. • Berufswünsche (auch ausgefallene) ernst nehmen, gleichzeitig aber auch über Alternativen sprechen, sollte es mit dem Wunschberuf doch nicht klappen. • Gelegenheiten für praktische Erfahrungen bieten, insb. Teilnahme an berufspraktischen Tagen und anderen Schnupperaktivitäten ermöglichen. • Über die eigene Arbeit, die eigene Berufswahl erzählen, Neugierde wecken, Berufe und Ausbildungen dabei aber nicht werten. • Selbstständigkeit fördern, zum Beispiel Verantwortung für Haushaltsaufgaben übertragen. • Informations- und Unterstützungsangebote von Beratungsstellen gemeinsam nutzen.
Das Ziel, den Kindern eine weitgehend freie Wahl ihrer Ausbildung zu ermöglichen, darf nicht dazu führen, sie mit dieser Herausforderung allein zu lassen. Die Eltern als zuverlässige Begleiter müssen den Kindern den notwendigen Rückhalt für ihre eigenständigen Entscheidungen geben. 0800 208 400 – Noch Fragen? Die BIG6 der Salzburger Bildungsberatung sind kostenfrei und vertraulich unter einer Nummer erreichbar.
Die erste Bildungs- und Berufswahl ist keine Lebensentscheidung mehr! Wolfgang Bliem, ibw