Menge Arbeit notwendig
fährlicher Moment ergeben kann, zeigt sich prompt kurz nach Öffnung der Sessellifte: Ein Urlauberkind bleibt nach dem Schließen der Zugangsbügel in der Abfahrtsspur stehen, blickt irritiert zurück zu den Eltern und bemerkt nicht, dass es demnächst von einer einfahrenden Gondel erfasst werden könnte. Blitzschnell greift ein Seilbahnbediensteter ein und bringt das Kind aus der Gefahrensituation.
„Jede Einstiegsstelle ist permanent mit zwei Mitarbeitern besetzt, in den Bergstationen beim Ausstieg wacht ein dritter Mitarbeiter. Dazu kommen noch sogenannte Springer, wenn ein Kollege seinen Platz kurz verlassen muss“, erklärt Lasshofer und fügt dazu: „Ob Maschinist, Raupenfahrer oder Stationsbediensteter, alle sind auch in Erster Hilfe ausgebildet, bei Unfällen gleich zur Stelle.“
Gegen Mittag sind Werkstattmeister Bruno Ferner und Raupenfahrer Johannes Bauer noch mit der Wartung und dem Auftanken der Pistengeräte beschäftigt. „Nach 16.30 Uhr muss alles startklar sein, wenn die zweite Mannschaft der Raupenfahrer kommt“, sagen sie. Kurz nach 16 Uhr, wenn alle Gondeln leergefahren sind, starten die täglichen Revisionsarbeiten. „Alle Heizmatten müssen kontrolliert und bei Bedarf ausgetauscht, Rollen und Keilriemen geprüft, Lager geschmiert werden“, berichtet Lasshofer. Erst dann sei für die Mannschaft an den Bahnen Betriebsschluss.
An diesem Mittwochabend ist gegen 22 Uhr auch für die Pistenfahrer Dienstschluss. Die Skiurlauber erwarten am nächsten Tag perfekt gepflegte Abfahrten. „Der Schnee braucht im Idealfall acht Stunden zum Austrocknen, im Fachjargon heißt es aussintern, dann ist er perfekt“, erklärt der Betriebsleiter.
Wie exakt die Schneebeobachtung erfolgt, kann Robert Lasshofer an einer Situation aus der Vorwoche erläutern. Da habe es auch am Tauern viel geregnet, der Schnee sei über Nacht an der Oberfläche gefroren. Tags darauf sei Neuschnee auf der gefrorenen Gleitschicht gelegen. „Für derartige Fälle im freien Skiraum haben wir mehrere Möglichkeiten, die Gefahr zu entschärfen“, sagt er. An speziellen Stellen seien drei Sprengmasten aufgestellt, die über Magazine mit je zwölf Sprengladungen – sogenannte Schüsse mit je fünf Kilogramm – verfügten. Diese könnten auch über den Computer abgefeuert werden. „Die Ladung explodiert oberhalb der Schneefläche. Das ergibt die beste Wirkung“, so der Betriebsleiter. An Stellen außerhalb der Reichweite der Sprengmasten werde mobil, mit Sprengladungen, die an Schneestangen befestigt werden, gesprengt. „Wir haben heuer schon rund zehn Mal pro Sprengturm sprengen müssen“, sagt Lasshofer. All dies seien Maßnahmen, die der Urlaubsgast nicht mitbekomme, wenn er am nächsten Tag bei Sonnenschein auf der präparierten Piste unterwegs ist. „Wenn man im Seilbahngeschäft nicht von diesem Beruf überzeugt ist, bist du fehl am Platz. Zu groß ist die Verantwortung“, sagt Robert Lasshofer.
„Verantwortung für die Gäste und alle Mitarbeiter ist sehr groß.“