Nach gut 13.000
Der ärztliche Leiter des UKH Salzburg geht im April in Pension. Das Operieren wird er dennoch nicht bleiben lassen.
Es gibt Tage in der Skisaison, da ist das Personal im Salzburger Unfallkrankenhaus besonders gefordert. Am Mittwoch etwa lagen die Spitäler innergebirg im Nebel, berichtet Josef Obrist. „Da wurden wir von sieben Rettungshubschraubern angeflogen. Ich stand selbst bis Mitternacht im Operationssaal.“
Obrist ist der ärztliche Leiter des Spitals. Die Rolle des Operateurs ist dem Unfallchirurgen aber die liebste. „Auch wenn ich am Mittwoch schon gemerkt habe, dass mich solche Tage mehr belasten als früher.“Obrist steht kurz vor seinem 65. Geburtstag und somit auch kurz vor seiner Pensionierung. Nach fast 35 Jahren im Unfallkrankenhaus kann er auf eine beachtliche Bilanz zurückblicken. Mehr als 13.000 Operationen hat er in dem Spital durchgeführt. „Ich wollte immer möglichst viel operieren. In den besten Jahren schaffte ich zwischen 420 und 450 Eingriffe.“4800 Eingriffe werden jährlich im UKH durchgeführt, somit hat er fast jede zehnte Operation selbst gemacht. „Auch als ärztlicher Leiter habe ich rund 350 Operationen im Jahr durchgeführt.“
Trotz seiner großen Leidenschaft für die Medizin habe er lange Zeit einen ganz anderen Beruf angestrebt. Geboren wurde Obrist in Osttirol. Als Sohn einer Bergbauernfamilie hatte er stets vor, Bodenkultur zu studieren. Der Herz-Jesu-Orden lud ihn nach der Volksschule ein, das Gymnasium in Salzburg zu besuchen. „Drei Mal im Jahr kam ich vom Internat nach Hause. Die Zugreise nach Osttirol dauerte damals neun Stunden.“
Ein Eignungstest kurz vor der Matura ergab aber schließlich, dass Obrist sich für naturwissenschaftliche Aufgaben eigne. „Das war wohl so etwas wie ein Geistesblitz des Universums.“So begann er schließlich in Innsbruck ein Medizinstudium. Dabei sei