Hirscher verblüfft Gegner und Fans
Mit fast einer Sekunde Vorsprung auf den norwegischen Konkurrenten Henrik Kristoffersen hat Marcel Hirscher erstmals den Weltcup-Slalom in Wengen gewonnen. Der Salzburger hält nun bei 53 Erfolgen und ist nur noch einen Karriere-Sieg von Landsmann Hermann Maier entfernt. In einer Woche in Kitzbühel könnte Hirscher gleichziehen.
Vorab ein paar Gedanken zum Slalom-Auftritt von Marcel Hirscher bei seinem Premierensieg in Wengen: Wenn ein Abfahrer wie ich gebannt auf den Slalomhang schaut, dann ist es etwas Besonderes. Marcel zuzuschauen macht derzeit einfach Spaß. Was mich am meisten fasziniert, ist, wie er sich mit den Toren und dem Hang spielt und trotzdem schnell ist und Sicherheit ausstrahlt. Für mich ist es der stärkste Hirscher, den ich je gesehen habe.
Die Abfahrt in Wengen hat bestätigt, dass mit Matthias Mayer, Hannes Reichelt, Vincent Kriechmayr und auch Max Franz vier Österreicher in der Weltspitze mithalten können. Das stimmt mich vor den kommenden wichtigen Rennen in Kitzbühel und bei Olympia zuversichtlich. Jetzt sind die ÖSV-Läufer nicht die Gejagten, das ist ein Vorteil. Alle sind gut in Form und da kann der große Wurf gelingen. Vielleicht schon beim Heimrennen in Kitzbühel oder in Pyeongchang. Mein Eindruck ist: Die Formkurve scheint jedenfalls zu passen.
Unser Abfahrtsteam scheint sich derzeit auch gut an wechselnde Bedingungen anpassen zu können. Auf das wird es auch in Kitzbühel diese Woche ankommen, denn der Wetterbericht verheißt einige Veränderungen. Gut funktioniert hat das schon in Wengen. Wobei sich einige unserer Läufer dort schon gefragt haben, wie sie so viel im oberen Teil auf den Schweizer Sieger Beat Feuz, der mit der Nummer eins ins Rennen gegangen ist, verloren haben. Ob es am Material oder an wechselnden Schneebedingungen gelegen hat, kann ich von der Ferne nicht beurteilen.