Salzburger Nachrichten

Abfahrer kommen sieglos, aber zuversicht­lich auf die Streif

Mayer, Reichelt und Co. präsentier­ten sich auch in Wengen mannschaft­lich stark. Pech hatte man mit den Startnumme­rn.

-

Aus dem Sieg am Lauberhorn ist zwar nichts geworden, aber die Mannschaft­sleistung mit drei österreich­ischen Abfahrern unter den besten sechs überzeugte auch den Rennsportl­eiter: „Was ich heute gesehen habe, war sehr gutes Skifahren. Ich kann ihnen nichts vorwerfen“, sagte Andreas Puelacher. Und meinte mit Blick auf die kommenden Rennen diese Woche auf der Streif: „Ich freue mich jetzt richtig auf Kitzbühel.“

Hinter dem Schweizer Sieger Beat Feuz und dem Norweger Aksel Lund Svindal landete Matthias Mayer in der Wengen-Abfahrt als Dritter auf dem Podest, Hannes Reichelt kam auf Rang vier und Vincent Kriechmayr wurde hinter dem Deutschen Thomas Dreßen Sechster. „Es ist positiv zu bewerten, aber man will ja Rennen gewinnen und nicht Dritter, Vierter, Sechster werden“, sagte Puelacher, der den Rennausgan­g auch etwas den Startnumme­rn geschuldet sah. „Wenn man gewinnen will, muss alles zusammenpa­ssen: Wetter, Piste und in dem Fall auch die Startnumme­r.“Die niedrigste Nummer der Österreich­er hatte Mayer (11) ausgefasst, Reichelt kam erst mit 19 und Kriechmayr mit 20. Feuz indes fuhr mit 1, Svindal mit 3 und Dreßen mit 4.

„Ich arbeite mich mit mühsamen Brotkrümel­n vorwärts. Wenn ich abschwinge und mit meiner Leistung zufrieden bin, kann ich mit mir selbst zufrieden sein. Die anderen Umstände kannst du nicht beeinfluss­en“, meinte Reichelt. Die Vorfreude auf Kitzbühel ist auch beim Salzburger bereits stark vorhanden. „Die Teamleistu­ng in Wengen war ganz gut. Kitzbühel ist für uns sicherlich keine leichte Abfahrt, wir haben da viel Stress. Aber man muss versuchen, das auszublend­en“, weiß Reichelt, der Sieger von 2014.

Der Blick auf den Wetterberi­cht prophezeit eine schwierige Woche: „Hoffen wir, dass der liebe Gott es mit uns gut meint und ein schönes Wetter schickt.“Ansonsten wünscht sich Reichelt die richtigen Entscheidu­ngen der Jury: „Da schauen so viele Leute zu, Kitzbühel hat einen unglaublic­hen Stellenwer­t. Aber man muss aus den Fehlern lernen, die 2016 waren, und nicht auf Biegen und Brechen ein Rennen herunterbi­egen.“2016 verletzten sich Reichelt, Svindal und Georg Streitberg­er infolge schlechter Sicht bei Stürzen, nach 30 Läufern wurde abgebroche­n.

Mayer meinte nach der ÖSV-Leistung in Wengen, dass es nicht schade, wenn man mit ein bisschen Selbstvert­rauen nach Kitzbühel fahren könne. „Und trotzdem noch ,Spazi‘ hat nach vorn, ich glaube, das ist eine gute Ausgangspo­sition“, sieht er Potenzial. Auch Kriechmayr tankte Zuversicht nach dem Wengen-Auftritt: „Ich bin froh, dass wir Österreich­er ein ganz gutes Ergebnis geliefert haben, das macht Mut für Kitzbühel. Natürlich fehlt uns noch ein Saisonsieg, aber wir sind stark drauf. In Kitzbühel, auf unserem Hang, bin ich überzeugt, dass uns da keiner was vormacht.“

Heute, Montag, erfolgt bereits die Anreise nach Kitzbühel, Dienstag wird erstmals trainiert.

 ?? BILD: SN/GEPA ?? Hannes Reichelt fuhr mit Nummer 19 knapp am Podest vorbei.
BILD: SN/GEPA Hannes Reichelt fuhr mit Nummer 19 knapp am Podest vorbei.

Newspapers in German

Newspapers from Austria