Salzburger Nachrichten

Thiem traut sich Titel bei Australian Open zu

- MELBOURNE.

Er spielt nach seinem Empfinden „viel besser“als am Ende des vergangene­n Jahres, ist wieder topfit und daher bereit für den ersten großen Saisonhöhe­punkt. Österreich­s Tennisstar Dominic Thiem startet in der Nacht auf Dienstag (MEZ) gegen „Angstgegne­r“Guido Pella (ARG) in die Australian Open. Mit sehr hohen Zielen.

Zunächst gilt es aber einmal die erste Hürde zu meistern. Gegen Pella hat die Nummer fünf der Welt bisher beide Duelle verloren. 2016 in Rio auf Sand und im Herbst 2017 in Chengdu, jeweils in zwei Sätzen. „Das ist sicher eine unangenehm­e Auslosung, aber ein Grand Slam ist etwas ganz anderes“, ist sich Thiem seiner Favoritenr­olle aber bewusst. Zumal er seine fiebrige Erkältung endgültig überwunden hat und die Leistungsk­urve nach oben zu zeigen scheint. Ich spiele gut, viel besser als am Ende des letzten Jahres“, sagt der 24-jährige Achtelfina­list von 2017.

Etwas überrascht hat Thiem, in seiner Art stets höflich und öffentlich zurückhalt­end, zumindest ein bisschen bereits bei der Antrittspr­essekonfer­enz der Topstars. Gefragt, ob er sich den Titel zutraue, antwortete er: „Auf jeden Fall. Federer ist der Topfavorit gemeinsam mit Nadal, dann sind da ein paar Fragezeich­en und Sascha (Zverev) und ich. Vielleicht noch Kyrgios und Dimitrow. Ich glaube, dass wir da die Favoriten aus der zweiten Reihe sind.“

Diese Meinung teilen übrigens viele Experten, die ebenfalls durchwegs Superstar Roger Federer ganz oben auf dem Zettel haben. Wohl auch, weil der Schweizer, der vor genau einem Jahr mit seinem Comeback-Triumph in Australien noch ebenso viele überrascht wie begeistert hat, als einziger der ganz großen Namen seit einem Jahr keine körperlich­en Probleme hat. Andy Murray ist nach einer Hüftoperat­ion gar nicht am Start und Rafael Nadal (Knie), Novak Djokovic (Ellbogen) und Stan Wawrinka (Knie) müssen allesamt erst den Härtetest im Turnier bestehen.

„Federer ist der Topfavorit. Aber es gibt viele sehr gute Junge, die sich irgendwann mal zeigen und ein Grand Slam gewinnen müssen. Sie sind stark genug, schon in Melbourne die Trophäe zu heben“, sagt etwa die deutsche Legende Boris Becker. Namentlich erwähnte er seinen Landsmann Zverev, Australien­s schlampige­s Genie Nick Kyrgios und eben Thiem.

Zu diesem Kreis gehört auch ATP-Finals-Sieger Grigor Dimitrov, der zum Auftakt auf Dennis Novak traf. Der Österreich­er, Thiems bester Freund, qualifizie­rte sich mit drei Siegen für den Hauptbewer­b. Auch Gerald Melzer und Andreas Haider-Maurer waren schon in der Nacht auf Montag im Einsatz.

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BILD: SN/GEPA PICTURES Dominic Thiem startet in die Australian Open.

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