Eine Odyssee zum Flughafen
Als ich im neuen Jahr (am 5. 1.) wie gewohnt zum Flughafen um ein paar Zeitschriften fahren wollte (sonst eine Angelegenheit von 20 Minuten, 30 mit Pause beim nahe gelegenen Würstelstand), erlebte ich eine herbe Überraschung. Bei der Station Schweizersiedlung erklärte mir ein etwas zerknirschter Busfahrer, dass er nun noch bis Schule Viehhausen fahre, der Bus Richtung Flughafen fahre nur noch jede halbe Stunde, am Samstag jede volle Stunde und am Sonntag gar nicht mehr.
Nun gut, wartete ich eben, in der Hoffnung, dann auch am Flughafen zu landen. Falsch gedacht! Der Busfahrer schlug an der Kreuzung plötzlich nach links ein, und so durfte ich mir die schöne Gegend um die Schwarzenbergkaserne und Schule Walserfeld ansehen. Ich stieg daraufhin in Erwartung baldiger Abfahrt in den dort wartenden 2er ein, dessen Fahrer jedoch Pause machte. Na gut, kann nicht schlimmer kommen, schließlich kam ich doch am Flughafen an. Nach einer Stunde. Für die Rückfahrt wählte ich die scheinbar schnellere Route: mit dem 10er über die Karolingerstraße zur Anschlussstation des 27ers. Leider war in der Stadt viel los, und ich erreichte mein trautes Heim nach insgesamt einer Stunde und 50 Minuten, und zum Würstelstand bin ich auch nicht gekommen. (Dazu muss ich erklären, dass ich leicht gehbehindert bin und nicht um das Parkhaus und das nebenstehende Autohaus herumgehen wollte.)
Sehr erzürnt rief ich daraufhin meinen alten Freund, der Busfahrer ist, an und fragte ihn, was der Unfug soll, und er versicherte mir, dass alle Busfahrer mit der neuen Streckenführung kreuzunglücklich sind, es zeitlich kaum zu schaffen sei, die Fahrgäste wütend, die Chauffeure können sich eine ganze Menge Beschwerden anhören, und alle hoffen, dass dieses Mit-der-Kirche-ums-KreuzFahren bald wieder beendet wird. Und er bat inständig, dass alle Betroffenen ihrer Wut durch Leserbriefe Luft machen sollen, was ich hiermit auch mache.
Wir Bewohner der Glan-, Schweizer- und Eichetsiedlung dürfen nun einen Umweg mit mehrmaligem Umsteigen in Kauf nehmen, am Sonntag ist es quasi unmöglich, per Bus nach Himmelreich und zum Flughafen zu gelangen. Nicht gerade einladend, häufiger öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. Oder wie es eine Dame an der Busstation sagte: „Sie werden immer teurer, aber auf die kleinen Leute schauen sie gar nicht mehr!“Mag. Michaela Höck 5071 Wals