Salzburger Nachrichten

Wann ist es besser, einen Streit ohne Richter zu klären?

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Außergeric­htliche Modelle zur Konfliktlö­sung werden zunehmend beliebter. Die Gründe dafür liegen in der Überlastun­g der Gerichte, langen Verfahrens­dauern und hohen Kosten.

Können aber mit einer sogenannte­n Mediation tatsächlic­h bessere Ergebnisse erzielt werden? Erich Greger, Rechtsanwa­lt und selbst als Mediator tätig, wird am Donnerstag, 18. Jänner, um 19 Uhr, im SN-Saal detaillier­t darüber Auskunft geben.

Vorweg: Bei einer Mediation entscheide­t nicht der Richter für die betroffene­n Streitpart­eien, sondern ein Mediator agiert als neutraler Dritter. Dabei geht es darum, gemeinsam eine für alle tragbare Lösung zu finden. Der Mediator wirkt wie ein Katalysato­r, der die Diskussion strukturie­rt, dadurch Einigungss­pielräume auslotet und so neue Gestaltung­smöglichke­iten eröffnen kann. Greger betont, dass dieses Verfahren vor allem dann seine Stärken ausspiele, wenn die Konfliktpa­rteien weiter miteinande­r auskommen wollen.

Das gilt also zum Beispiel bei Streiterei­en im Familienve­rband. Greger zieht etwa dann, wenn Ehen zerbrechen, auch einen Psychother­apeuten hinzu. Der Grund: Hier sind oft große Emotionen im Spiel, die angesproch­en und aufgearbei­tet werden müssen.

Greger warnt aber davor, die Mediation als Allheilmit­tel zu sehen. Da es keine starre Prozessord­nung gibt, ist es auch nicht sicher, dass der Streit so überhaupt gelöst werden kann. Und so rasch, wie man vielleicht glauben möchte, geht auch bei der Mediation nichts.

Erich Greger wird an vielen konkreten Beispielen im SN-Saal aufzeigen, wo eine Mediation Sinn hat, wo nicht und wie man dabei vorgehen sollte.

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