Salzburger Nachrichten

PRESSESTIM­MEN

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„Zwar trennen Sebastian Kurz auch von Emmanuel Macron und dessen Vision von den Vereinigte­n Staaten von Europa Welten. Ganz sicher aber liegt aus seiner Sicht die Zukunft Europas nicht in Berlin und schon gar nicht bei Angela Merkel. Im dicken Koalitions­vertrag nimmt Europa nur eine Seite ein, und sie trägt die Handschrif­t der FPÖ. Das reicht von einer Abgrenzung von der Türkei bis zur wirksamere­n Sicherung der europäisch­en Grenzen. Österreich ist auf der Suche nach Verbündete­n, die einen Abbruch der Beitrittsv­erhandlung­en mit der Türkei unterstütz­en. Das kann ebenso wenig in Merkels Interesse sein wie die Schwächung Brüssels, die Österreich anstrebt.“ „Wie geschmeidi­g dieser Sebastian Kurz sein kann. Seit er zum Bundeskanz­ler Österreich­s gewählt worden ist, verwendet er zum Thema Angela Merkel nur noch sehr freundlich­e Worte. Nein, von einem abgekühlte­n Verhältnis zu Berlin könne keine Rede sein, sagte er kurz vor seiner Abreise in die deutsche Hauptstadt Berlin. Meinungsve­rschiedenh­eiten gebe es auch unter ,wichtigen Partnern‘. Nun wäre das alles nicht überrasche­nd, wenn die Beziehunge­n zwischen Wien und Berlin wirklich gut wären. Freundscha­ftlich gar und geprägt von engster Zusammenar­beit. Tatsächlic­h aber gibt es derzeit in der EU kaum einen Regierungs­chef, der es sich mit der Kanzlerin in den vergangene­n zwei Jahren so verscherzt hat.“ „Aus europäisch­er Perspektiv­e muss Bundeskanz­lerin Angela Merkel auf zwei Partner Rücksicht nehmen. Auf SPD-Chef Martin Schulz und den französisc­hen Präsidente­n Emmanuel Macron, der gern wieder eine entscheide­nde Rolle Frankreich­s sähe und seine Vision für ein Europa nach dem Brexit lanciert. Was wollen Merkel und Schulz mit ihrem ,neuen Beginn für Europa‘? Ein Neubeginn bedeutet vor allem mehr Abstimmung, mehr Zusammenar­beit und mehr Integratio­n. Bei Steuerwese­n und Mindestloh­n, der Verteidigu­ng oder der AfrikaPoli­tik. Es bedeutet auch, mehr Geld für Europa auszugeben. Und auf ökonomisch­em Gebiet bedeutet es die Möglichkei­t, Befugnisse der Staaten an die EU-Kommission abzugeben. Das ist viel Europa.“ „Die Zahl der Flüchtling­e, die 2017 in Deutschlan­d Obhut suchten, nähert sich wieder dem Niveau vor der Flüchtling­skrise … Zu danken hätte Angela Merkel dies vor allem dem Kollegen aus Österreich: Noch als Außenminis­ter betrieb Bundeskanz­ler Kurz eine Blockade der Balkanrout­e. Merkel hat das kritisiert, sie profitiert aber davon. Ihr Kurs in der Flüchtling­spolitik ähnelt dem der Regierung Kurz stärker, als sie das je zugeben würde.“ „Bloß keinen Fehltritt machen – und dabei doch Klartext reden. Sebastian Kurz ist ein Meister dieser Gratwander­ung … Er hat gerade in der Asylpoliti­k einen Ton getroffen, der … auch in der deutschen Öffentlich­keit Gehör findet.“

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