Ehefrau mit Messer angegriffen
Asylbewerber wegen Mordversuchs zu zwölf Jahren Haft verurteilt.
Ein 38-jähriger Afghane, der versucht haben soll, seine Frau zu töten, wurde am Mittwoch in Linz wegen Mordversuchs verurteilt. Der Angeklagte soll in einem Asylquartier im Bezirk Freistadt die Mutter seiner vier Kinder mit einem Messer schwer verletzt und – mit einem Benzinkanister in der Hand – gedroht haben, alles niederzubrennen. Die Opfervertreterin sprach von einem „reinen Zufall, dass meine Mandantin heute nicht tot ist“.
Zwei Mal wurde der Mann seit seiner Ankunft in Österreich 2015 bereits verurteilt – wegen fortgesetzter Gewaltausübung bzw. Drohungen gegen die Frau und wegen Nötigung einer Tochter. Am Mittwoch wurde er zu einer Zusatzstrafe von zwölf Jahren verurteilt (nicht rechtskräftig). Neben Mordversuchs sahen ihn die Geschworenen auch wegen Körperverletzung und schwerer Nötigung gegenüber Frau und Tochter sowie wegen gefährlicher Drohung und Hausfriedensbruchs schuldig. Zudem muss der Mann seiner Frau ein Teilschmerzensgeld von 1000 Euro zahlen, seiner Tochter 600 Euro. Auch eine offene Bewährungsstrafe wurde widerrufen.
Staatsanwalt Alfred Schaumüller hatte darauf verwiesen, dass der Mann seiner Frau bereits mehrfach gedroht habe, sie zu töten. Er würde die Verantwortung des 38-Jährigen auch nicht als milderndes Tatsachengeständnis werten, erklärte der Anklagevertreter. Denn der Asylbewerber hatte vor Gericht eine andere Version als vor der Polizei aufgetischt und unter anderem behauptet, seine Frau sei ihm in das Messer gefallen, mit dem er einen Apfel geschnitten habe.