107.689 Sekunden Pop: Eine Bestzeit für Salzburgs Szene
Wo es Sieger zu feiern gibt, muss man die Band Gospel Dating Service heuer nicht lang suchen: Bei den ORF-Übertragungen der Skiweltcupsaison ist ihr Song „Red“immer wieder als Einspieler zu hören. Jetzt kann das salzburgisch-oberösterreichische Trio eine eigene Bestwertung vorweisen: Am Freitag wurden sie im Salzburger Rockhouse als Gewinner des mit 3000 Euro dotierten Heimo-ErbseFörderpreises präsentiert. Die Auszeichnung sei nicht nur eine willkommene Finanzspritze für die Arbeit an ihrem zweiten Album, das heuer fertig werden solle, sagten Sänger Christoph Ertl und Schlagzeuger David Ruhmer beim Pressetermin. „Es ist auch ein Preis mit hohem Prestige.“Zum zehnten Mal wurde die privat gestiftete Förderung heuer vergeben.
Mit vier Songs von Erbse-Preisträgern beginnt auch die aktuelle CD-Kompilation „Xtra Ordinary“, die ebenfalls am Freitag vorgestellt wurde. Seit 1997 dokumentiert das Rockhouse mit der Reihe jährlich den Sound der heimischen Szene. 107.689 Sekunden oder fast 30 Stunden Musik aus Salzburg zwischen Pop und Underground, HipHop und Elektronik seien auf den nunmehr 21 CDs dokumentiert, rechnete Rockhouse-Chef Wolfgang Descho aus. Europaweit werde „Xtra Ordinary“jährlich als Visitenkarte innerhalb der Musikbranche verteilt. Für ein Ausbauprojekt fehle derzeit das Budget. Sinnvoll wäre die Erweiterung des Projekts um Videos: Der Musikkonsum beschränke sich längst nicht mehr allein aufs Hören, „junge Leute schauen Musik“.
Dazu gibt indes das Live-Programm Gelegenheit. Neben Bands wie Che Sudaka (8. 2.), Tocotronic (13. 4., im republic), Bilderbuch (ausverkauft) oder den HipHoppern Four Owls (9. 2.) sind auch heuer im Frühjahr wieder heimische Helden wie Mynth, Dame oder die Steaming Satellites live zu erleben.