Zweiter Niki-Verkauf im Turbo-Tempo
Schon am Montag soll die Air-Berlin-Tochter erneut verkauft werden. Neben Vueling steht diesmal auch Niki Lauda auf der Liste.
Punkt Mitternacht endete in der Nacht auf Samstag die Frist für Interessenten an den Überresten der insolventen Airline Niki. Dann soll es schnell gehen: Die vom Landesgericht Korneuburg eingesetzte Insolvenzverwalterin Ulla Reisch will – zusammen mit ihrem Berliner Kollegen Lucas Flöther – die Vermögenswerte raschestmöglich „verwerten“, also an den Bestbieter verkaufen. Den Versuch dazu will Reisch nach einer Sitzung des Gläubigerausschusses bereits am Montag unternehmen.
Im Countdown zum bereits zweiten Verkaufsprozesses für Niki gaben sich alle Beteiligten schweigsam. Ex-Rennfahrer und AirlineGründer Niki Lauda bekräftigte lediglich, er werde ein Angebot abgeben, dann könne er nur abwarten. Zuvor hatte er angekündigt, allen rund 1000 Niki-Mitarbeiter ein Angebot machen zu wollen, er werde außer dem Flugbetrieb auch Verwaltung und Technik übernehmen.
Die International Airline Group IAG, Mutter des spanischen Billigfliegers Vueling, musste sich erneut bewerben – sie hatte im Berliner Verfahren Ende 2017 als Bestbieter bereits einen Kaufvertrag über 36,5 Millionen Euro unterzeichnet, davon 16,5 Mill. Euro zur Abdeckung laufender Kosten. IAG drückt aufs Tempo, laut Medienberichten hält sie ihr Angebot nur bis Montag aufrecht. Zuletzt hatte auch der irische Billigflieger Ryanair Interesse „an der Teilnahme am Insolvenzverfahren sowie einem möglichen Kauf von verbleibenden Teilen der Niki“bekundet.
Im Interesse eines schnellen Verkaufs erklärten sich Reisch und Flöther zu einer engen Kooperation bereit, um dem Käufer Rechtssicherheit zu bieten. Hinter den Kulissen tobt aber noch ein Rechtsstreit, sowohl Flöther als auch Reisch berufen sich auf Gerichtsbeschlüsse, die sie zur Verwertung der Insolvenzmasse ermächtigten.