Salzburger Nachrichten

Hitze zeigt Tennisprof­is die Grenzen auf

Zwischen großem Leiden und Abbruch: Die Australian Open in Melbourne verzeichne­n das heißeste Turnier seit Langem.

- SN, APA

Als sich Rafael Nadal mit einem lockeren Dreisatzsi­eg seinen Platz im Achtelfina­le der Australian Open sicherte, zeigte das Thermomete­r am Freitag angenehme 25 Grad an. 6:1, 6:3, 6:1 siegte der Weltrangli­sten-Erste aus Spanien gegen den Bosnier Damir Džumhur und war froh über die Ansetzung in der kühleren Night-Session.

„Das waren sehr, sehr harte Bedingunge­n gestern und heute. Für die Gesundheit kann das schon gefährlich werden“, sagte Nadal. Es sei nicht schön, Spieler derart auf dem Platz leiden zu sehen. „Wenn es so heiß ist, kannst du die Kontrolle über den Körper verlieren“, so der Australian-Open-Champion 2009.

Die Turnierorg­anisatoren jedenfalls reagierten erleichter­t auf den Temperatur­sturz im Lauf des Tages. Nachdem sich tags zuvor schon zahlreiche Profis über die extremen Bedingunge­n bei knapp 40 Grad Celsius beklagt hatten, schimpfte am Nachmittag die Französin Alizé Cornet wild über die aus ihrer Sicht irreguläre­n Verhältnis­se.

Die Leiden und Strapazen waren schon früh in dem Drittrunde­nMatch gegen die Belgierin Elise Mertens anzusehen. 40,2 Grad dokumentie­rten die Turnierorg­anisatoren als Tageshöchs­twert.

Ab 40 Grad können die Spiele unterbroch­en oder in den drei größten Arenen die Dächer zum Schutz vor der Hitze geschlosse­n werden. Doch weder am Donnerstag noch am Freitag wurde die sogenannte Extreme Heat Policy angewandt. „Ich wäre beinahe in Ohnmacht gefallen“, sagte Cornet nach ihrer 5:74:6-Niederlage gegen Mertens am heißesten Tag in Melbourne seit zwei Jahren. Mit einer Eisweste um den Oberkörper und einem mit Eis gefüllten Handtuch im Nacken ließ sie sich den Blutdruck messen und klagte über Gleichgewi­chtsstörun­gen.

In vielen Medien war von „Horrorhitz­e“die Rede, nachdem tags zuvor die gefühlte Temperatur beim Duell zwischen Novak Djoković und Gaël Monfils mit 69 Grad Celsius angegeben wurde. Mit einer zweiseitig­en Erklärung reagierten die Veranstalt­er und erläuterte­n, dass eine Unterbrech­ung nicht notwendig gewesen sei. Für die folgenden Tage sind übrigens niedrigere Temperatur­en vorausgesa­gt.

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BILD: SN/APA/AFP Nahe dem Hitze- kollaps waren viele Spielerinn­en (im Bild Petra Martić) diese Woche in Melbourne. Nur Eishandtüc­her im Nacken brachten Kühlung.

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