Es fällt so schwer, von der Politik zu
Demut ist zum Amtsantritt in aller Politikermunde. Dabei wäre es am Ende der Laufbahn viel wichtiger. Auch das ist eine Lehre aus der Causa Mayr.
Hans Mayr ist es diese Woche sichtlich schwer gefallen, seinen Rücktritt zu erklären. Der Noch-Landesrat ist ein hemdsärmeliger Macher, der sich in der Politik so wohl fühlt wie ein Fisch im Wasser. Das ist ihm jetzt genommen.
Er hat – und das wird durch die Spendenaffäre verdeckt – durchaus einiges weitergebracht: Das Edelweißticket für Senioren und die Ausweitung der „Scool-Card“für Schüler oder Taktverbesserungen bei Regionalbus und S-Bahn. Für den öffentlichen Verkehr hat er sich sprichwörtlich auf die Schienen geworfen. Eine weniger glückliche Hand bewies er bei der Wohnbauförderung. In Erinnerung ist, wie ihm 2016 das Geld für die Eigenheimförderung ausging.
Schon damals war er politisch angeschlagen, hat sich aber wieder gefangen. Das Aus kommt jetzt. Und absurderweise gerade deswegen, weil Hans Mayr unbedingt drinbleiben wollte – in der Politik. Dafür hat er eine eigene Partei gegründet. Dafür hat er Spenden gesammelt und Bürgen für Kredite gewonnen. Dafür hat er sich aufgerieben. Und dafür hat er sich in Widersprüche und Ungereimtheiten verstrickt, die in der Spendenaffäre mündeten. Warum tut man sich das an? Mayr ist nicht der Einzige, der nicht von der Politik lassen kann. Peter Pilz fällt einem ein oder Helmut Naderer, bei dem man aufgehört hat, die Parteien zu zählen, auf deren Ticket er schon unterwegs war. Auch er, der 2013 wie Mayr mit dem Team Stronach in den Landtag gekommen ist, wird bei der Wahl am 22. April wieder antreten – diesmal mit der Eigengründung FWS (Freie Wähler Salzburg).
Oder Karl Schnell, ein Urgestein der Salzburger Politik. 23 Jahre war der Arzt FPÖ-Landesparteichef gewesen. 2015 warf ihn Heinz-Christian Strache aus