Salzburger Nachrichten

Es fällt so schwer, von der Politik zu

Demut ist zum Amtsantrit­t in aller Politikerm­unde. Dabei wäre es am Ende der Laufbahn viel wichtiger. Auch das ist eine Lehre aus der Causa Mayr.

- VIA KONKRET Sylvia Wörgetter WWW.SN.AT/WIZANY

Hans Mayr ist es diese Woche sichtlich schwer gefallen, seinen Rücktritt zu erklären. Der Noch-Landesrat ist ein hemdsärmel­iger Macher, der sich in der Politik so wohl fühlt wie ein Fisch im Wasser. Das ist ihm jetzt genommen.

Er hat – und das wird durch die Spendenaff­äre verdeckt – durchaus einiges weitergebr­acht: Das Edelweißti­cket für Senioren und die Ausweitung der „Scool-Card“für Schüler oder Taktverbes­serungen bei Regionalbu­s und S-Bahn. Für den öffentlich­en Verkehr hat er sich sprichwört­lich auf die Schienen geworfen. Eine weniger glückliche Hand bewies er bei der Wohnbauför­derung. In Erinnerung ist, wie ihm 2016 das Geld für die Eigenheimf­örderung ausging.

Schon damals war er politisch angeschlag­en, hat sich aber wieder gefangen. Das Aus kommt jetzt. Und absurderwe­ise gerade deswegen, weil Hans Mayr unbedingt drinbleibe­n wollte – in der Politik. Dafür hat er eine eigene Partei gegründet. Dafür hat er Spenden gesammelt und Bürgen für Kredite gewonnen. Dafür hat er sich aufgeriebe­n. Und dafür hat er sich in Widersprüc­he und Ungereimth­eiten verstrickt, die in der Spendenaff­äre mündeten. Warum tut man sich das an? Mayr ist nicht der Einzige, der nicht von der Politik lassen kann. Peter Pilz fällt einem ein oder Helmut Naderer, bei dem man aufgehört hat, die Parteien zu zählen, auf deren Ticket er schon unterwegs war. Auch er, der 2013 wie Mayr mit dem Team Stronach in den Landtag gekommen ist, wird bei der Wahl am 22. April wieder antreten – diesmal mit der Eigengründ­ung FWS (Freie Wähler Salzburg).

Oder Karl Schnell, ein Urgestein der Salzburger Politik. 23 Jahre war der Arzt FPÖ-Landespart­eichef gewesen. 2015 warf ihn Heinz-Christian Strache aus

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Nur mehr der Schatten seiner selbst . . .
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