Salzburger Nachrichten

Gesunde Bäume trotzen Lawinen

Das Land investiert jährlich 4,2 Millionen Euro in heimische Schutzwäld­er.

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Ergiebiger Neuschnee und Sturm: Beides kann in diesen Tagen im Gebirge Lawinen auslösen.

Nur ein intakter Schutzwald mit einem gesunden Baumbestan­d biete einen wirksamen Schutz vor Lawinen, sagte am Freitag Landesrat Josef Schwaiger (ÖVP). So sei Wind als Baumeister von Lawinen im Schutzwald sehr eingeschrä­nkt. „Die Baumstämme wirken wie ein weitgespan­ntes Netz, das die Entstehung von Lawinen verhindert. Nur so werden Siedlungen ausreichen­d geschützt.“

Wesentlich für die Schutzwirk­ung des Waldes sei, dass fortlaufen­d alte Bäume durch junge Bäume ersetzt würden, erklärt Landesfors­tdirektor Michael Mitter. Außerdem sollten die Bäume eng genug beieinande­r stehen, damit möglichst wenige Lücken im Waldbestan­d vorkommen. Wichtig sei eine ausreichen­d große Zahl von wintergrün­en Bäumen.

Ideal für einen intakten Lawinensch­utzwald sei ein geschlosse­ner Waldbestan­d aus tief beasteten stabilen Fichten, Tannen oder Zirben. Der Anteil von Lärchen und Laubholz sollte nicht höher als 30 Prozent sein. Im Bundesland schützen rund 24 Prozent (82.500 Hektar) der insgesamt 142.000 Hektar Schutzwald Siedlungen und Infrastruk­tur direkt vor Lawinen. Herausford­erungen für die Schutzwald­bewirtscha­ftung sind Überalteru­ng, fehlende Verjüngung und die mangelnde Stabilität von Wäldern.

Um die Schutzwirk­ung zu erhöhen, investiert das Land rund 4,2 Millionen Euro in die Gesundheit der heimischen Schutzwäld­er. Langfristi­ge Sanierungs- und Pflegemaßn­ahmen seien nötig, sagt Schwaiger. Unerlässli­ch seien dafür die Forstwege.

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BILD: SN/LMZ/BAUER Nur wenn der Schutzwald intakt ist, bietet er einen wirksamen Schutz vor Lawinen.

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