Triumph ist zum Greifen nah
„Matthias Walkner feiert als erster Österreicher einen Gesamtsieg bei der Rallye Dakar“– nur noch außerordentliches Pech könnte diese Schlagzeile am heutigen Samstag verhindern.
CÓRDOBA . Als Gesamtführender in Córdoba angekommen! Für Matthias Walkner war am Freitagabend (MEZ) der große Triumph, als erster Österreicher einen Gesamtsieg bei der Rallye Dakar zu gewinnen, schon greifbar nah. Heute, Samstag, stehen die letzten 119 gewerteten Kilometer bei über 8000 km Gesamtdistanz auf dem Programm – als schnelle Prüfung in der Region im Umkreis der Zielstadt Córdoba in Argentinien.
Walkner beendete am Freitag die 13. Etappe auf Rang vier. Der Vorsprung auf den Argentinier Kevin Benavides (Honda) verringerte sich auf 22:31 Minuten und das sollte reichen. Den Tagessieg holte sich Walkners KTM-Kollege Toby Price.
„Matthias hat alles sehr gut gemacht, ist kontrolliert gefahren. Wir haben gewusst, wenn er zehn Minuten auf den Zweiten verliert ist es okay. Es wurden nicht einmal zehn Minuten“, schilderte KTM-Teammanager Alex Doringer. Die Ansicht vieler Beobachter, die Schlussetappe ei nur noch eine Ehrenrunde wollte Doringer nicht teilen: „Sicher hat Matthias keinen unmittelbaren Angriff eines Gegners zu befürchten, wenn alles normal läuft. Dazu ist der Vorsprung zu groß. Aber von einer Ehrenrunde will ich nicht sprechen. Es ist ein schneller Kurs. Es werden viele euphorische Leute auf der Straße sein. Der führende Matthias startet als Letzter. Es gilt, vorsichtig zu bleiben und die Emotionen im Zaum zu halten.“Vom „Red Bull KTM Rally Factory Racing Team“wurde alles unternommen, damit Walkner am Freitag gut abgeschirmt die längste Etappe von San Juan bis Córdoba mit 423 Wertungskilometern bei 904 km Gesamtlänge hinbekommt.
Vor dem Start in St. Juan hatte Walkner gemeint: „Ich fühle mich gut vor der langen Prüfung. Zunächst wird es viele OffroadPassagen geben und gegen Ende kommen schnelle Abschnitte. Ich hoffe auf einen unaufgeregten Tag.“Bei der Anfahrt nach St. Juan hatte Walkner spezielle Erfahrungen gemacht. Wegen der schlechten Witterung ist am Donnerstag die zwölfte Etappe für Motorräder neutralisiert gefahren worden. Bei den Autos wurde das Teilstück programmgemäß durchgeführt. Walkner hatte auf der Strecke die französische Dakar-Legende Stéphane Peterhansel mehrmals in seinem Blickfeld und beobachtete dessen Fahrt im Peugeot.
Walkner: „Das hat Spaß gemacht und mir auch bei der Navigation geholfen.“Peterhansel, der die Dakar sechs Mal mit dem Motorrad und sieben Mal auf vier Rädern gewonnen hatte, lag bei der Abfahrt am Freitag auf Platz zwei der Automobil-Gesamtwertung hinter dem spanischen Markenkollegen Carlos Sainz. Die Prüfung bei den Autos war bei Redaktionsschluss noch im Gang.
„Es gilt für uns auch am letzten Tag: Vorsichtig bleiben!“Alex Doringer, KTM-Teammanager