Henndorf war der erste Hallen-Fußballmeister
Das gestrige Finale der Salzburger Landesmeisterschaft im Hallenfußball in der Sporthalle Alpenstraße ist es wert, einen Blick in die Vergangenheit des heimischen Hallenkicks zu werfen. Wird vom Salzburger Fußballverband (SFV) seit 2012 die Variante Futsal ausgeschrieben, so war es zuvor das „klassische“Spiel mit Bande. Und vor genau 30 Jahren veranstaltete der SFV die erste Landesmeisterschaft – mit der Finalrunde ebenfalls in der Alpenstraße.
Der damalige SFV-Geschäftsführer Reinhold Razocher hatte sich, angelehnt an die Turniere in Graz und Linz, starkgemacht für das hiesige Experiment. Und auch in Salzburg hatte es ja schon Hallenturniere gegeben, so etwa jenes des ASV in der Riedenburghalle oder das um den „Stier“. Immerhin meldeten sich 60 Vereine für diese erste Landesmeisterschaft an, von denen sich letztlich acht für die Endrunde qualifizierten. Und da blieben in den beiden Gruppen Überraschungen nicht aus. In der Gruppe A setzte sich Anthering vor dem höher eingeschätzten FC Puch durch, in der Gruppe B hatte Henndorf die Nase vor dem Zweitdivisionär USV; das entscheidende Match gewannen die Henndorfer gar 7:2 gegen die Taxhamer, bei denen Keeper Berger mit einem Achillessehnenriss die einzige schwere Verletzung der gesam- ten Meisterschaft erlitt – Skeptiker hatten ja vor den großen Verletzungsgefahren im Hallenfußball gewarnt.
So gab es also im Jahr 1988 um den ersten Hallentitel ein Flachgauer Endspiel. Henndorf gewann gegen Anthering 5;3, Sepp Grössinger traf für die Mannschaft von Trainer Hans Lohner drei Mal. Im Spiel um Platz drei siegte Puch gegen USV 9:4. Es ist interessant, sich das von den Experten zusammengestellte All-Star-Team in Erinnerung zu rufen: Glogowski (Puch), Pann (Hallwang), Novokmet (USV), Grüll (Radstadt), Leitner (Henndorf) und Hillebrand (Großgmain), der sich den „Goldenen Schuh“als bester Torschütze mit dem Pucher Kobleder teilen musste, beide erzielten jeweils 14 Treffer. Die nachfolgenden Hallenmeisterschaften wurden zu Erfolgsgeschichten.
Keine Erfolgsgeschichte wurde die damals geborene Idee eines Hallenturniers in der Eishalle im Volksgarten. Man wollte sogar 1860 München verpflichten, doch die stolzen „Löwen“träumten von einem Startgeld von 150.000 DM. Da waren die Salzburger Pläne rasch begraben.