Salzburger Nachrichten

Chancen für einen Exit vom Brexit sind eher gering

- SN, dpa

Der Vorsitzend­e des Auswärtige­n Ausschusse­s im Europäisch­en Parlament, David McAllister, sieht nur geringe Chancen für eine Abkehr Großbritan­niens vom Brexit. Über den EU-Austritt bestehe zwischen der britischen Regierung und der Labour-Opposition weitgehend Einigkeit, sagte McAllister am Montag mit Blick auf Debatten, die Briten könnten doch noch in der EU verbleiben. Großbritan­nien sei ab dem 30. März 2019 ein Drittstaat, „und deshalb muss es auch wie ein Drittstaat behandelt werden“.

McAllister äußerte sich bei einem Ministertr­effen in Brüssel, bei dem die EU-Länder ohne Großbritan­nien ihre Linie für die nächste Etappe der Brexit-Verhandlun­gen abstecken wollten. Nach dem Durchbruch bei den wichtigste­n Trennungsf­ragen im Dezember geht es nun um die geplante Übergangsf­rist nach dem britischen EUAustritt im März 2019. Demnach bietet die EU dem Vereinigte­n Königreich nach dem EU-Austritt eine Übergangsp­eriode bis Ende 2020 an. In dieser Zeit soll Großbritan­nien noch sämtliche EU-Regeln einhalten und Beiträge nach Brüssel überweisen, aber nicht mehr in EUGremien mitbestimm­en.

Die britische Regierung hatte einen Zeitraum von etwa zwei Jahren nach dem Brexit vorgeschla­gen, in dem sich für Bürger und Unternehme­n wenig ändern soll. Das soll den Übergang abpuffern und Zeit geben, die künftigen Beziehunge­n vertraglic­h zu regeln.

Der CDU-Politiker McAllister sagte, wenn Großbritan­nien nach dem 29. März 2019 weiterhin am Binnenmark­t teilhaben wolle, dann müsse das ganze EU-Recht auch in Großbritan­nien gelten.

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