Wie Trump die Welt sieht
Die Welt ist für Donald Trump keine globale Gemeinschaft, sondern eine Arena, in welcher Nationen und Unternehmen um den je eigenen Vorteil konkurrieren. Die Weltpolitik ist damit für diesen US-Präsidenten ein Nullsummenspiel, bei dem der eine verliert, was der andere gewinnt. Fern liegt Trump die Vorstellung einer Win-win-Situation, die für beide Seiten förderlich ist.
Mit seiner „Amerika zuerst“Strategie gibt Präsident Trump den US-Interessen Vorrang gegenüber globalen Belangen. Er kürzt Amerikas Zuwendungen für die UNO (siehe Palästina). Er stärkt Amerikas „hard power“(Militär) und schrumpft Amerikas „soft power“(Entwicklungshilfe). Dabei könnte gerade multilaterales Engagement in prekärem Zustand befindliche Staaten stabilisieren und einer Massenmigration den Nährboden entziehen.
Mit einer großen Mauer will Trump den Zustrom von Einwanderern aus der südlichen Nachbarschaft abwehren. Magnetisch werden ja Migranten aus den lateinamerikanischen Ländern nach wie vor von den Vereinigten Staaten angezogen. Viele Latinos finden dort schon jetzt ihr Auskommen, sie machen Spanisch in großen Teilen des Südens der USA zur Hauptsprache. Mit ihren Überweisungen in die Heimat tragen sie dazu bei, dass Verwandte zu Hause über die Runden kommen können. Der Migrationsdruck könnte sich auch dadurch verringern, dass der Wirtschaftsriese USA dem armen Nachbarn Mexiko via NAFTA wirtschaftliche Chancen gibt.