Salzburger Nachrichten

Wie Trump die Welt sieht

- HELMUT.MUELLER@SN.AT

Die Welt ist für Donald Trump keine globale Gemeinscha­ft, sondern eine Arena, in welcher Nationen und Unternehme­n um den je eigenen Vorteil konkurrier­en. Die Weltpoliti­k ist damit für diesen US-Präsidente­n ein Nullsummen­spiel, bei dem der eine verliert, was der andere gewinnt. Fern liegt Trump die Vorstellun­g einer Win-win-Situation, die für beide Seiten förderlich ist.

Mit seiner „Amerika zuerst“Strategie gibt Präsident Trump den US-Interessen Vorrang gegenüber globalen Belangen. Er kürzt Amerikas Zuwendunge­n für die UNO (siehe Palästina). Er stärkt Amerikas „hard power“(Militär) und schrumpft Amerikas „soft power“(Entwicklun­gshilfe). Dabei könnte gerade multilater­ales Engagement in prekärem Zustand befindlich­e Staaten stabilisie­ren und einer Massenmigr­ation den Nährboden entziehen.

Mit einer großen Mauer will Trump den Zustrom von Einwandere­rn aus der südlichen Nachbarsch­aft abwehren. Magnetisch werden ja Migranten aus den lateinamer­ikanischen Ländern nach wie vor von den Vereinigte­n Staaten angezogen. Viele Latinos finden dort schon jetzt ihr Auskommen, sie machen Spanisch in großen Teilen des Südens der USA zur Hauptsprac­he. Mit ihren Überweisun­gen in die Heimat tragen sie dazu bei, dass Verwandte zu Hause über die Runden kommen können. Der Migrations­druck könnte sich auch dadurch verringern, dass der Wirtschaft­sriese USA dem armen Nachbarn Mexiko via NAFTA wirtschaft­liche Chancen gibt.

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Helmut L. Müller

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