Abschiebungen, die nichts bringen
Fast täglich liest man von Abschiebungen bereits in das Arbeitsleben integrierter Asylbewerber, zum Beispiel am 2. Februar 2018 über Herrn Hussain, welcher eine Kochlehre begonnen hat und mitten in der Ausbildung abgeschoben werden soll. Dass Asylbewerber, welche keinen Aufenthaltsstatus erhalten können, unser Land verlassen müssen, ist grundsätzlich zuzustimmen.
Jedoch: Asylbewerber in Ausbildung (Schule, Berufsausbildung) erhalten durch unser Ausbildungssystem das beste Rüstzeug, um nach Rückkehr in ihre Heimatländer sich ein berufliches und wirtschaftliches Standbein zu schaffen und den Wiederaufbau in ihrem Heimatland mit dem hier erworbenen Wissen zu stützen. In unserem Land ausgebildete Mechaniker, Elektriker, Köche usw. besitzen das beste Rüstzeug dazu und könnten das erworbene Wissen in ihrem Heimatland wiederum zur Ausbildung der Landsleute einsetzen. Das würde ich unter der von unseren Politikern propagierten „Hilfe vor Ort“mit einem enormen Multiplikator verstehen.
Die Regierung müsste also ein begrenztes Bleiberecht auf Zeit für die Dauer der Schul-/ Berufsausbildung ermöglichen. Abschiebung während einer Lehrausbildung ist kontraproduktiv, kostet und bringt letztlich nichts. Franz Frauenschuh Fauna und Flora, Quellgebiet etc., erreichbar über die Landstraße mit einer Steigung von zwölf Prozent sowie einer Autobahndurchfahrt, die kaum einen gegenläufigen Verkehr gestattet. Unmittelbar gegenüber der Betriebsstätte befindet sich eine Siedlung mit rund 100 Anwohnern.
Als betroffener Bürger – und nicht nur ich – frage ich mich, wie es überhaupt so weit kommen muss, dass ich mich mit einer „Baurestmassenaufbereitungsanlage mit tonnenschweren Brech- und Sortieranlagen sowie Deponieflächen im Grünland“auseinandersetzen muss. Es wird ständig über den Verbrauch der Natur diskutiert, hier geht es letztlich um sechs Hektar beste Natur. Es wird über Schadstoffbelastung durch den Verkehr diskutiert – 4000 Lkw-Fuhren bergauf –, es wird über Raumordnung diskutiert, der Eugendorfberg/Reitberg ist ein Siedlungsgebiet und kein Gewerbegebiet.
Ich erwarte mir von der Salzburger Landesregierung dazu eine klare Stellungnahme und eine ganz klare Absage zu diesen Vorhaben. Es gibt rundherum genügend ausgewiesene Flächen (Thalgau, Henndorf, Seekirchen), wo bereits ähnliche Betriebe diesen Recyclingaufgaben nachgehen, die nicht die Umwelt in ihrer Gemeinsamkeit in diesen Maße kontaminieren. Dipl.-Ing. D. Binder