Maria fertigt in Lissabon Salzburger Würstel
Die junge Bergheimerin studierte zuerst Geografie, dann entschied sich die 28-Jährige für eine neue Laufbahn als Unternehmerin in Portugal.
„Wenn du einmal nach Lissabon kommst, musst du meine Schwägerin Maria besuchen. Dort bekommt man Salzburger Würstel, Leberkäse und auch Salzburger Bier“, sagte kürzlich Klaus Hohensinn, Wirt der Zwettlerstuben in der Salzburger Kaigasse. Gesagt, getan: Gleich hinter dem Parlamentsgebäude der portugiesischen Hauptstadt auf der gegenüberliegenden Straßenseite verbirgt sich in einer Geschäftspassage der Imbissladen von Maria Fuchs.
„Willkommen in Lissabon“, tönt es fröhlich über die Theke. Maria Fuchs ist trotz später Stunde noch in ihrem Element, kontrolliert die Wurstkessel, die Kühlladen und füllt den kleinen Geschirrspüler. Auf der großen schwarzen Tafel oberhalb prangt in großen Lettern: „Wurst – Salsicharia Austríaca“. Inmitten der portugiesischen Speisekarten fallen sofort Bezeichnungen wie „Leberkassemmerl“, „Kaskrainer“und „Bosner“auf. „Ja, das ist mein Reich“, erzählt Maria. Ihr Werdegang sei natürlich etwas ungewöhnlich, wie sie einräumt. Die 28-jährige Salzburgerin stammt aus Bergheim und hat erfolgreich Geografie studiert. Dabei habe sie ihren nunmehrigen Lebensgefährten Martin aus Portugal kennen und lieben gelernt. Dieser arbeite derzeit in Lissabon an seiner Dissertation als Geowissenschafter. Die Idee, selbst in Lissabon einen Würstelimbiss zu gründen, stamme von ihr. „Sie hat sich selbst alles beigebracht. Hat bei Bäckern in Salzburg das Brotmachen gelernt und bei Metzgern das Wursten“, zollt ihr ihr Schwager Klaus Respekt. Tatsächlich bezieht Maria ihr Fleisch von einem portugiesischen Bauern. „Natürlich ein Biobauer, der eineinhalb Autostunden von Lissabon entfernt ist“, sagt Maria. Das eigene Wursten habe 60 bis 70 Anläufe gebraucht, aber jetzt sei es perfekt.
Ihr Imbiss Salsicharia Austríaca gehe immer besser. „95 Prozent meiner Kunden sind Portugiesen, der Rest ist deutschsprachig. Ich kann mir jetzt auch einen Angestellten in Vollzeit leisten“, sagt sie. Dennoch sei ihre Freizeit knapp bemessen. „Mein Hobby ist das Klettern“, so die 28-Jährige. Alle zwei, drei Monate fahre sie heim nach Salzburg, umgekehrt kämen Eltern und Nichten öfters nach Lissabon. „Ich werde hierbleiben, nicht nur wegen des milden Klimas“, sagt Maria und kredenzt zum Abschied noch ein Bier, das natürlich aus Salzburg stammt.